Demo gegen Hofer am Donnerstag: Organisatoren erwarten einige Tausend
Die Offensive gegen Rechts ruft zu einer Kundgebung gegen einen "rechtsextremen Burschenschafter als Bundespräsident" am Heldenplatz auf.
WIEN. "Die FPÖ versucht uns mit Norbert Hofer jemanden zu verkaufen, der vorzeigbar scheint", sagt Karin Wilfingseder, eine Sprecherin der Offensive gegen Rechts, auf die Frage, warum die Kundgebung notwendig sei. "In Wirklichkeit ist er nach wie vor Mitglied einer deutschnationalen Burschenschaft, die sich von der NS-Nostalgie nicht lösen kann; zu jeder Angelobung trägt er die blaue Kornblume, das geheime Erkennungszeichen der Nazis."
Die Kundgebung gegen den FPÖ-Präsidentschaftskandidaten startet am Donnerstag, 19. Mai, um 17.30 Uhr am Heldenplatz und wartet auch mit einem musikalischen Programm auf: Harri Stojka, der Chor Hor 29 Novembar und weitere singen und spielen für die Hofer-Gegner und -Gegnerinnen. Zeitzeuge Walter Winterberg, Überlebender des NS-Lagers Reichenau, wird von der Bühne sprechen.
Keine Verkehrsbehinderungen erwartet
Die Kundgebung ist für 2.000 Personen angemeldet, heißt es von der Polizei. Es sei mit keinen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Mit Komplikationen wird offenbar nicht gerechnet: Die Polizei wird mit nur 80-100 Beamten vor Ort sein.
Von einem Präsidenten Norbert Hofer würde sich Karin Wilfingseder einerseits gestärktes Selbstbewusstsein rechter Gruppierungen wie der Identitären erwarten: "Der Terror würde zunehmen." Andererseits interpretiert sie Hofers Ankündigung, man werde sich wundern, was als Präsident alles möglich sei, als Drohung. "Er ist ein beinharter Antidemokrat und wenn wir nach nach Ungarn und Polen schauen, sehen wir, was aktuell umsetzbar ist in einer demokratisch gewählten Position."
Die Kundgebung war im Vorfeld auch von Unterstützern Alexander Van der Bellens kritisiert worden. Christoph Chorherr, Gemeinderat der Grünen, twitterte etwa: "Das hilft nur Hofer." Das glaubt Karin Wilfingseder nicht: "Wegschauen ist keine Option. Dass Van der Bellen als Kandidat der Eliten wahrgenommen wird, ist nicht unsere Schuld."
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