Keine Sekunde gezögert und ein Leben gerettet
Im März dieses Jahres rettete Martina Robinig das Leben von Felizitas Boos. Nun trafen sich die beiden zum ersten Mal.
STEINDORF/BODENSDORF (fri). "Ich habe mir immer nur gedacht: Lieber Gott lass mich nie in die Situation kommen", denkt Martina Robinig an den 24. März zurück, als exakt diese Situation eintrat. Genau um 14.35 Uhr kam die Gurkerin, die in der Baumschule Teuffenbach als Gärtnerin arbeitet, auf dem Weg zur Produktionsstätte an der Unglücksstelle vorbei.
Frau lag am Boden
Felizitas und Heinz Boos, die seit 1971 eine Wohnung in Bodensdorf haben und mehr als die Hälfte des Jahres hier verbringen, waren wie so oft mit den Fahrrädern unterwegs. "Plötzlich ist meine Frau abgestiegen und Sekunden später lag sie regungslos am Boden", schildert Heinz Boos die Schrecksekunden. "Da kam ein Wagen. Die Lenkerin stieg aus und begann sofort mit der Reanimation", so Boos. Noch im Auto verständigte Martina Robinig, die den Ernst der Lage gleich erkannt hatte, die Rettung. "Nachdem ich die Frau in eine stabile Seitenlage gebracht hatte, lief sie blau an. Daraufhin habe ich sofort mit der Reanimation begonnen", erinnert sich die beherzte Helferin.
Nach und nach seien immer mehr Leute gekommen, die auch geholfen hätten die Rettung an den Einsatzort zu lotsen. "Zuerst traf der Notartzwagen ein, danach kam die Rettung und Felizitas Boos wurde ins Krankenhaus gebracht, wo festgestellt wurde, dass sie einen Herzstillstand gehabt hatte."
104 Tage im Krankenhaus
Immer wieder, so betont die 78-jährige Felizitas Boos, der mittlerweile ein Defibrillator implantiert worden ist, hätten ihr die behandelnden Ärzte gesagt, dass sie ihr Leben Martina Robinig zu verdanken hätte. "Nach 104 Tagen im Krankenhaus und anschließender Rehabilitation konnte ich meine Frau wieder zu Hause in die Arme schließen", so der 80-jährige Heinz Boos. "Nun genießen wir unsere Wohnung am schönen Ossiacher See noch mehr."
Erstes Zusammentreffen
Zum ersten Mal trafen sich Felizitas Boos und ihre Lebensretterin Martina Robinig nun in der Wohnung des Ehepaars Boos in Bodensdorf zu einem gemütlichen Beisammensein. Im Zuge dessen überreichte Rudolf Schober, 2. Präsident des Kärntner Landtages, im Auftrag von LH Peter Kaiser der Lebensretterin eine Ehrenurkunde des Landes Kärnten. Auch Bürgermeister Georg Kavalar bedankte sich bei Robinig. "Ich bin stolz, dass wir Menschen, die bereit sind zu helfen bei uns in der Gemeinde haben", so der Ortschef.
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