1,5-40-10: Die Maße eines Triathleten
Nach vielen Rückschlägen hat es Thomas Springer geschafft, sich bis zu den Olympischen Spielen zu kämpfen.
GÖMING (mek). Die Liebe hat den 31-jährigen Triathleten Thomas Springer vor acht Jahren nach Göming gebracht. "Ich fühle mich mittlerweile als richtiger Österreicher. Es ist einfach traumhaft hier", schwärmt der in Deutschland geborene Sportler. Er hat es geschafft, sich als einziger Österreicher für die Olympischen Spiele in Rio zu qualifizieren. "Das ist natürlich ein Wahnsinnsgefühl", freut sich Springer über seine erste Teilnahme bei Olympia. Dort heißt es für ihn, über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen zu bestehen. "Also mit einem Platz unter den besten 15 wäre ich zufrieden. Freilich freue mich aber, wenn ich noch weiter nach vorne komme", so Springer.
Schwere Rückschläge
Triathlon sei für ihn ursprünglich nur eine Notlösung gewesen. "Ich war an einer Sportschule und eigentlich als Schwimmer erfolgreich", erzählt er. Als er nach einem Schlüsselbein- und zwei Armbrüchen seine persönlichen Werte nicht mehr halten konnte, suchte er nach einer anderen Sportart, um an der Schule bleiben zu können. "Triathlon professionell zu betreiben, hat sich dann über die Erfolge ergeben", so der Sportler. 2010 kam erneut ein schwerer Rückschlag. Bei einem Wettbewerb in der Türkei hat sich Springer den Oberschenkelhals gebrochen. Bei der ersten Operation sei jedoch einiges schief gegangen und weitere Eingriffe folgten. Drei Jahre war Springer verletzungsbedingt außer Gefecht, hat es aber dennoch geschafft, seine Leistungen sogar noch zu steigern. "Ich war ziemlich schnell wieder da, wo ich vor dem Unfall war. Aber der Sport hat sich weiterentwickelt. Also musste ich mich im Vergleich zu früher noch weiter steigern", so Springer, der überzeugt ist, dass "es sich einfach immer lohnt zu kämpfen und man sowieso nur zufrieden ist, wenn man alles gegeben hat."
Backen als Entspannung
In den letzten Monaten war er bei acht Weltcup- und WM-Rennen auf vier Kontinenten unterwegs. Zu Hause angekommen hieß es für ihn und seine Freundin dann erst einmal entspannen, bis es in drei Wochen dann nach Frankreich geht, wo die Vorbereitungen für Olympia beginnen werden. Um abzuschalten, geht Springer gerne in die Natur hinaus oder backt Kuchen. "Ich denke, das Erfolgsrezept ist, nicht verbissen zu sein, sondern alles auch ein bisschen locker zu sehen."
"Ich will etwas zurückgeben"
Bis zum Alter von 35 Jahren möchte Springer noch professionell als Sportler arbeiten. "Ich will auf jeden Fall noch den Weltcup gewinnen". Sein dort bisher bestes Ergebnis war ein dritter Platz. "Man muss einfach an sich glauben", ist der Olympionike überzeugt. Der ausgebildete Heilmasseur will auch noch die Ausbildung zum Physiotherapeuten zu Ende machen. "Ich möchte damit etwas zurückgeben."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.