Lehrerin im Sozial-Einsatz: In Kambodscha viele Herzen berührt

Foto: Privat
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FREISTADT, REICHENTHAL. Mit ihrer Freundin, der Ärztin Helga Voggeneder-Dirnberger, hat die Religionslehrerin Sylvia Ratzenböck (55) bereits viele Länder der Erde bereist – auf sehr ursprüngliche Weise: Mit Öffis und ohne Komfort. Auf diese Weise lernte sie fremde Kulturen hautnah kennen. Ihre Freundin war es auch, die sie auf die Idee brachte, das Reisen doch einmal mit einem Sozialeinsatz zu verbinden. Das derzeit laufende "Sabbatical", ein "hereingearbeitetes" freies Jahr, bot Sylvia Ratzenböck die ideale Gelegenheit, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen.
Ihre pensionierte Chefin, die Reichenthaler Volksschuldirektorin Monika Tröbinger, deren Neffe ebenfalls immer wieder sozial im Einsatz ist, machte sie auf ein Waisenhaus in Kambodscha aufmerksam. "Ich habe mir die Fotos angesehen und auf der Stelle gewusst: Dort muss ich hin", so die engagierte Lehrerin. Dieser einmonatige Einsatz als Volunteer war eine große Herausforderung: "Ich musste mir alles selbst organisieren, in Siem Reap zurechtfinden, alle Kosten selbst tragen und als English Teacher arbeiten. Außerdem wird von den Volunteers erwartet, dass sie pro Woche 70 Dollar spenden." Bei einem Schul-Gottesdienst in Reichenthal wurde von den Schülern für das Projekt großzügig gespendet, die Lehrer haben diese Spenden sogar verdoppelt." Das freut sie besonders, denn: "Mir ist wichtig, dass die Schüler auch etwas für die Armut übrig haben, die wir auf den ersten Blick nicht sehen! Ich organisiere daher als Lehrerin jedes Jahr eine soziale Aktion." Freundin Renate Schroth finanzierte außerdem eine Gitarre, die Ratzenböck im Unterricht oft einsetzte und dann im Waisenhaus zurück ließ.

Keine Aggressionen
Das Unterrichten der 40 Kinder in Kambodscha im Alter zwischen 5 und 19 Jahren war für Sylvia Ratzenböck ein besonderes Erlebnis: "Die Armut ist groß, die Verhältnisse sind oft schwierig. Aber trotzdem oder vielleicht deshalb sind die Kinder dankbar für jeden Unterricht." Auch aus Mangel an Unterrichtsmaterialien musste die Lehrerin mit ihren Schützlingen teilweise Lieder singen und Texte lesen, die eher für Kleinkinder gedacht waren. "Aber selbst die größeren Burschen machten begeistert mit."
Was die Mühlviertler Lehrerin faszinierte: "Es gab in meinem Waisenhaus keine Aggressionen, Verhaltensauffälligkeiten oder pubertäres Verhalten."
Die Kinder sind höflich, nett und sehr dankbar." Detail am Rande: Ratzenböck schenkte den Mädchen Haarspangen und den Burschen kleine Döschen mit Tigerbalsam – die Freude darüber war unbeschreiblich groß. Verständlich, dass ihr der Abschied besonders schwer fiel. Es flossen viele Tränen. Besonders berührend: "Ein Mädchen hielt mich 20 Minuten an den Händen und schaute mich nur traurig an."

Patenschaften möglich

Mittlerweile ist Sylvia Ratzenböck wieder in Österreich und hat "ihren" Kindern schon Briefe geschrieben und Fotos geschickt. Ihr sozialer Einsatz hatte schon eine sehr erfreuliche Auswirkung. Eine Kollegin von Helga Voggeneder, die Ärztin Susanne Leutgeb, wird mit ihrer Mutter die Patenschaft für zwei Waisenkinder übernehmen.

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