Wie gesund ist der Aufenthalt im Wald?

Der Mediziner Martin Spinka, auch bekannt als Ärztlicher Leiter namhafter oberösterreichischer Kurzentren, hat die umfangreiche Studie entwickelt und wird sie auch leiten. | Foto: Pramhofer
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  • Der Mediziner Martin Spinka, auch bekannt als Ärztlicher Leiter namhafter oberösterreichischer Kurzentren, hat die umfangreiche Studie entwickelt und wird sie auch leiten.
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Mit „Waldluftbaden“ will der heimische Tourismus punkten. Untermauert durch eine fundierte Studie.

BEZIRK. Bäume zu umarmen, bisher als Marotte von Ökofreaks bekannt, hat angeblich medizinische Effekte: Die Rinde der Bäume enthält Terpene, die das Immunsystem stärken und vor Krebs schützen sollen. Das berichtet der Biologe und Bestseller-Autor Clemens G. Arvay in seinem neuen Buch „Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“, und bezieht sich dabei auf Forschungsergebnisse in Japan. Auch im Mühlviertel will man künftig den Gesundheitsaspekt des reichlich vorhandenen Waldes nutzen – jedoch untermauert durch eine Studie, die es in dieser Dimension in Europa noch nicht gegeben hat. Schon vor längerer Zeit trug sich der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mühlviertler Kernland, Karl Steinbeiß, mit dem Gedanken, die Heilkräfte des Waldes den Urlaubern näher zu bringen. „Die Gäste sollen in die heilsame Atmosphäre des Mühlviertler Waldes eintauchen und gesundheitlich profitieren“, so Steinbeiß.
Einen kompetenten Partner fand er im Mediziner Martin Spinka aus Gallneukirchen, der vielen als Ärztlicher Leiter namhafter oberösterreichischer Kurzentren bekannt ist. Sein Wissen und seine Methoden hat er konsequent erweitert – etwa um Kenntnisse der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM). Heute prägt die Kombination schulmedizinischer und komplementärer Behandlungsmethoden seine Arbeit. „Als mir Karl Steinbeiß seine Idee geschildert hat, war ich fasziniert“, so der engagierte Mediziner. Diese medizinische Studie wird zirka neun Monate lang laufen (siehe Bericht unten).

Mit Kraftplätzen verknüpft

Mit im Boot sind auch die beiden Geomantiker Wolfgang Strasser (Lebensraumberater und Raumenergetiker etc. ) aus Linz sowie der Alberndorfer Günter Kantilli, der sich unter anderem schon lange mit integrativer Heimatforschung, Bau- und Elektrobiologie sowie Radiästhesie beschäftigt. Die beiden werden in der Region Kraftplätze aufspüren. Im Gebiet von Windhaag wurden sie bereits fündig. Die Auflistung dieser Kraftplätze ist ein zusätzliches Angebot, das „Waldluftbaden“ noch effektiver und das Mühlviertel in dieser Hinsicht unverwechselbar zu machen – auch wenn nach dieser Studie weitere Regionen die Wald-Idee aufgreifen sollten!

Vier Stunden Wald pro Woche!

Für die einmalige Studie werden interessierte Testpersonen gesucht

BEZIRK. Man braucht: Vier Stunden pro Woche Zeit für den Waldaufenthalt, insgesamt sechs Minuten täglich für die Messung und ein dreiviertel Jahr Durchhaltevermögen. Dabei ist es egal, in welchem Wald man sich aufhält und was man dort macht. Bei einer Veranstaltung am 25. Juni (siehe Info-Box) möchte sich der Arzt Martin Spinka die Testpersonen aussuchen. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Smartphone. „Die Probanden werden von mir dreimal gründlich untersucht, unter anderem mit einem 24-Stunden-EKG“, so der Studienleiter. Mittels Brustgurt und Smartphone werden täglich Daten des Stresslevels zum Mediziner übertragen. Spinka: „Diese Methode ist medizinisch anerkannt und dauert in der Früh vier Minuten, am späten Nachmittag zwei Minuten.“ Neben dem Stresslevel werden jeweils auch das biologische Alter und die Auswirkungen von Umweltfaktoren aufgezeigt. Der große Gewinn für die Studienteilnehmer: Der Gesundheitszustand wird ein dreiviertel Jahr genau beobachtet. Aber, so stellt Spinka klar: „Ich bin keinesfalls der behandelnde Arzt.“ Die Studie mit den Testpersonen soll im Jänner 2016 starten und neun Monate dauern.

Info-Termin
Wer sich für dieses Thema interessiert und Testperson sein möchte, sollte am Donnerstag, 25. Juni, 19 Uhr, ins Green Belt Center nach Windhaag kommen. Bitte unbedingt anmelden bei:
Tourismusverband Mühlviertler Kernland, Freistadt, 07942/75700; E-Mail: kernland@oberoesterreich.at

Kommentar von
Elisabeth Hostinar

Mehr als nur ein
Werbe-Gag

Um als Urlaubsdestination erfolgreich zu sein, braucht es eine klare Positionierung. Das Mühlviertel steht für Erholung, wunderschöne Landschaft und gastfreundliche Menschen. Aber das allein wäre zuwenig. Nachdem es wohl viel zu teuer wäre, nach weiteren Heilquellen zu bohren, muss es eine andere Lösung geben. Welchen Jungbrunnen haben wir im Mühlviertel im Überfluss? Wiesen, Felder und – Wald! Vor 50 Jahren haben Generationen von Städtern diese Gesundheitsquelle ganz instinktiv „erspürt“ und die Sommerfrische im Mühlviertel jedes Jahr aufs Neue genossen. Heutzutage wollen die Gäste für jede Wirkung eine wissenschaftliche Grundlage. Dem tragen die Tourismusverantwortlichen mit dem „Waldluftbaden“ jetzt Rechnung.

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1 Kommentar

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