Was tun bei Hämorrhoiden?
FREISTADT. Warum gehen Patienten mit Hämorrhoidalbeschwerden oft jahrelang nicht zum Arzt?
"Weil der Analbereich eine Tabu-Bereich ist. Man spricht nicht gerne über dieses Thema. Dabei ist es bei Hämorrhoiden meistens relativ leicht, mit einfachen Mitteln zumindest eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten reicht je nach Größe der Hämorrhoiden und Beschwerden von Diät mit schlackenreicher Kost und reichlich Flüssigkeitszufuhr, über Salbenbehandlungen bis hin zur Verödung und schließlich zur operativen Behandlung", so Primar Otto Reindl, Leiter Chirurgie am Landeskrankenhaus Feistadt.
Woran erkennt man Hämorrhoiden eindeutig?
Durch hellrote Blutabgänge oder Blutauflagerungen am Stuhl bzw. am Toilettpapier. Dazu kommen noch Jucken, Nässen, Schmerzen und Brennen im Analbereich. Damit man nicht andere Ursachen für Blut am Stuhl, wie Darmpolypen oder einen Darmkrebs übersieht, sollten Sie in jedem Fall unverzüglich den Arzt aufsuchen, der dann die weiteren Schritte abschätzen und einleiten kann. Meistens liegen aber nur harmlose Hämorrhoiden vor, die man dann behandeln kann.
Wie erfolgt die Verödung der Hämorrhoiden im Analtrakt?
Es wird ein Verödungsmittel oberhalb des Analkanals um die zuführenden Blutgefäße gespritzt und die Hämorrhoide dadurch richtiggehend „ausgehungert“.
Welche Operationsmöglichkeiten gibt es?
Führt das Veröden nicht zum Ziel oder sind die Hämorrhoiden von vornherein dafür nicht geeignet, weil sie zu groß sind, kann bei der überwiegenden Mehrzahl auch die neue Methode der ultraschallgezielten Ligatur der Hämorrhoidal-Arterien (H.A.L) angewendet werden. Nur selten ist noch die herkömmliche Operation, bei der man die Hämorrhoiden wegschneidet, notwendig.
Hämorrhoiden sind ein Tabu-Bereich. Ist die Operation sehr unangenehm und schmerzhaft?
Unangenehm vielleicht, aber schmerzhaft selten! Gerade bei Hämorrhoiden wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt mit fast schmerzfreien Operationsmethoden bei sehr guten Ergebnissen. Der Schließmuskel am After bleibt völlig unberührt und der Patient hat auch keine Wunden mehr. Gut durchgeführt ist aber auch die herkömmliche Operation nicht so „ungut“, wie oft behauptet wird.
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