Holländerin hat Heimweh nach Tragwein!
Die Holländerin Corrie Starreveld kam als Austauschschülerin nach Tragwein - seit 1956 kommt sie jedes Jahr wieder.
Corrie ist 1927 geboren. Mit 12 Jahren kam sie für einen dreimonatigen Schüleraustausch im Sommer 1939 nach Österreich. Sie kam mit dem Zug gemeinsam mit einer Schulklasse. Es war schon Krieg in Österreich und ihre Eltern hatten ein ungutes Gefühl.
Mit einer Tafel um den Hals stand sie in dem fremden Land.
Um Mitternacht kam sie in Tragwein an. Mit einer Tafel um den Hals mit der Aufschrift „Haslbauer“ stand sie in dem fremden Land, dessen Sprache sie nicht sprach. Doch vom Haslbauer war um diese Zeit niemand mehr da. So durfte sie mit anderen Schulfreundinnen bei Dr. Dückelmann übernachten. Am nächsten Tag kam sie dann beim Haslbauer an.
Das erste was sie tat war, einen Brief an ihre Mutter zu schrei-
ben, sie wollte wieder heim, sie verstehe hier niemanden. Zwei Tage später hat sie dann noch einen Brief an ihren Vater geschrieben, sie bleibt doch, es gefalle ihr schon.
Wie sich herausstellte, war sie eine der wenigen Schülerinnen, die bei der Gastfamilie nichts arbeiten musste. Andere Austauschschüler hatten viel zu arbeiten, teils bei schlechten Bedingungen.
Als sie wieder in Holland war, hat Corrie immer wieder Briefe zum Haslbauer geschickt, doch diese kamen immer zurück. Nach dem Krieg schrieb sie erneut. Dieses Mal hatte sie Glück und wurde sogleich vom „Haslbauer Opa“ Johann Huber eingeladen.
1956 kam sie dann mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern, Rita und Else, und seitdem fährt sie jedes Jahr auf Urlaub nach Tragwein zu ihrer "zweiten Familie" beim Schwaiger vulgo „Halsbauer“ - bis heute.
Inzwischen ist Corrie 88 Jahre alt und ihr Mann bereits verstorben. Trotzdem kam sie auch heuer wieder. Begleitet wurde sie von ihren Töchtern. "So lange Mama so fit ist, kommen wir weiterhin jedes Jahr, denn Mama hat immer Heimweh nach Tragwein!“
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