Frust hinter der Wahlurne
Die Neuwahl im Herbst sorgt bei vielen Wahlbeisitzern für Ärger.
BEZIRK (up). Während andere mit Familien feiern, Sonntagsausflüge machen oder einfach nur entspannen, sitzen sie in Schulklassen, Hinterzimmern von Gasthäusern und Gemeindestuben. Von sechs Uhr früh bis 20 Uhr an jedem Wahlsonntag.
Die Bezirksblätter haben mit einigen der rund 1500 Wahlbeisitzer im Bezirk gesprochen.
670 Besitzer hatte die SPÖ im Bezirk entsandt. "Viele, die diese freiwillige unentgeltliche Arbeit seit Jahren machen, sind sauer, pauschal verurteilt zu werden", sagt Bezirksparteiobfrau Landeshauptmannstellvertreterin Karin Renner, die betont, dass alle Beisitzer der SPÖ im Bezirk ihre Arbeit korrekt gemacht hatten. Die Verunsicherung unter den Beisitzern ist groß, formalrechtlich wäre aufgrund der Entscheidung des Verfassungsgerichtshof jede Wahl anfechtbar.
"Ich habe diese Arbeit 40 Jahre lange gemacht und werde am 2. Oktober nicht mehr als Beisitzer zur Verfügung stehen", sagt Fredi Glück. "Es ist erwiesen, dass unsere Arbeit korrekt war, uns nun das Bummerl zuzuschieben, ist nicht fair."
Auch bei der ÖVP ist die Stimmung gedrückt. "Viele haben in der ersten Emotion angekündigt, sich die Arbeit nicht nochmal antun zu wollen", sagt Bezirksparteiobmann René Lobner. "Pauschalverurteilungen sind eine Frechheit." Sein Amtskollege von der FPÖ, Herbert Steindl, ist gelassen. "Wir haben keine Probleme Beisitzer zu finden, es haben sich schon einige bei mir gemeldet."
Wahlbeisitzer
695 ÖVP-Beisitzer und 66 ÖVP-Wahlzeugen wurden genannt, 670 Beisitzer hatte die SPÖ, 160 Wahlbeisitzer und -zeugen hatte die FPÖ gestellt, drei Beisitzer und etliche Zeugen die Grünen. Im Bezirk Gänserndorf gibt es 211 Wahlbehörden. Von den 422 Personen welche die Funktion eines Wahlleiters bzw. Wahlleiter Stv. ausüben, stellte die ÖVP 280 Personen. Die Zahl der Beisitzer aus der jeweiligen Partei richtet sich nach der Stimmenstärke der Parteien bei der letzten Nationalratswahl im jeweiligen Ort.
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