Fachkräfte verzweifelt gesucht
Trotz Arbeitslosen-Rekord finden Betriebe in der Region keine geeigneten Kräfte. Das sind die Jobs mit den größten Chancen.
Alle reden von Arbeitslosigkeit aber es gibt Firmen im Bezirk, die keine Fachkräfte finden. Etwa die Baumeister Lahofer GmbH in Gänserndorf/Auersthal. Christine Lahofer: "Tatsächlich wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, gut ausgebildete Maurer zu finden." Die Firma hat 50 Mitarbeiter, davon 30 Maurer. "Vor allem junge Leute sind schwer zu finden, wir bilden auch selbst Lehrlinge aus."
In der Installateurbranche ist die Situation ähnlich: Werner Forschner aus Ringelsdorf: "Es ist nahezu unmöglich, fertig ausgebildete Facharbeiter zu finden." Der Betrieb setzt daher auf Lehrlingsausbildung. "Es gibt einen regelrechten Wettbewerb um vife Burschen", stellt der Firmenchef fest. Mädchen haben sich übrigens noch nie bei ihm beworben. Mit Teilnahmen bei Lehrlingswettbewerben und anderen Aktionen wirbt Forschner um Lehrlinge. Auch Techniker sind schwer zu bekommen. "Die Absolventen der HTL Zisterdersdorf werden sofort von großen Firmen abgeworben", erläutert Forschner die Problematik.
Die Bäckerei Geier ist wiederum auf der Suche nach Konditoren. "Für die Bäckerei haben wir genug Personal, da haben wir immer mehr Anfragen als Plätze", sagt Gerald Geier. Konditoren zieht es dagegen eher in die Gastronomie oder Hotellerie, oft genug auch ins Ausland. Problematisch ist auch der Verkauf. "Da finden wir de facto kaum gut ausgebildetes Personal", sagt Geier.
Derzeit geht es vielen Chefs im Weinviertel ähnlich. Die Firmen könnten 14.100 Fachkräfte beschäftigen, nur 13.900 der Stellen sind besetzt. Das heißt es gibt 200 weniger ausgebildeste Fachleute als Jobs. Schaut man ins Jahr 2019 ist es noch deutlicher: Die Firmen werden in der Region 14.400 Jobs anbieten aber nur 13.700 Fachkräfte werden vorhanden sein.
Lehrstellen
Bei den Lehrstellen sieht die Situation ähnlich aus. Im Mai 2015 suchten 102 junge Leute im Bezirk Gänserndorf einen Betrieb für eine Ausbildung, dem gegenüber standen vier offene Stellen.
Zur Sache
Die Branchen mit den besten Jobaussichten sind Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht (z.B. Buchhalter, Bürokaufmann, Kanzleiassistenten und Sekretärinnen), Ingeneurwesen, verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe (z.B. Eletrotechniker, Monteure, Medizintechniker, Tischler und Maler)
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