Bad Blumau: Privat mauscheln oder öffentlich debattieren?

Skizze des umstrittenen Glashauskomplexes | Foto: Frutura
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Ich mach mit der Bad Blumau-Kontroverse derzeit kuriose Erfahrungen. Natürlich mißfällt meine Berichterstattung manchen Menschen. Ich kann mit meinen Ansichten keinesfalls allen Positionen entsprechen.


Vor allem, wenn es nicht einander ausschließende Positionen gäbe, wäre es ja keine Kontroverse. Ist das zu schwierig oder kann das allgemein verstanden werden? Außerdem habe ich selbst in dieser Sache keine Parteienstellung. Ich lebe nicht in der betroffenen Region. Ich bin kein Teil der Geschäfte rund um den geplanten Glashauskomplex oder um die dortige Therme.

Das unterscheidet meine Position ganz wesentlich von den Positionen vieler, die sich momentan in der Sache zu Wort melden. Wenn ich also nun bloß Berichterstatter bin, warum erhalte ich seit Wochen immer wieder private Post?

Ob pro oder kontra Glashauskomplex, es ist klar, daß sich Personen in diesem und jenem Lager an die Öffentlichkeit wenden, was in der Praxis überwiegend heißt: An Medienleute. Also auch an mich. Das würden sie gewöhnlich tun, um mir und anderen ihre Standpunkte klar zu machen, mir und anderen Fakten und Sachargumente vorzulegen. Derlei erledigt man gewöhnlich mittels Presseaussendungen.

Es ist ein wenig gespenstisch, aber genau das, Fakten und Sachargumente, bekomme ich etwa aus dem Kontralager am allerwenigsten. Statt dessen werde ich selbst zum Gegenstand der Zuschriften, nämlich mein Tun als Berichterstatter.

Das ist nicht sehr schlau, weil es mich primär denken läßt: Da sind jemandem die Argumente ausgegangen, also greift er mich an, statt meine Argumentationen anzugreifen. Wenn sich das nun schon länger ereignet und auch andere es so anpacken, heißt es ferner: Eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse wird auf eine private und persönliche Ebene heruntergestutzt, wie ja auch private Post nicht öffentlich eingesehen werden kann.

Das ist zugleich natürlich ein Mißbrauchsversuch an meiner Person, denn ich bin ja nicht der Gegner der Gegner, ich bin auch nicht Befürworter der Befürworter, sondern – wie angedeutet – ein Berichterstatter. Womöglich hat hier auch jemand noch nicht begriffen, was mediengestützte Öffentlichkeit anno 2012 ist und wie sie funktioniert.

Falls Ihnen das jetzt zu unscharf erscheint, ein konkretes Beispiel.

Er schreibt mit nicht zum ersten mal… privat. Ich nenne ihn „Herr X“. Er könnte sich ja auch hier registrieren. Damit könnte er
a) meine Artikel öffentlich sichtbar kommentieren.
b) Er könnte selbst auf meinbezirk.at publizieren.
Er könnte also, was er mir zu sagen hat, zu einem Teil der öffentlichen Debatte über den Fall Bad Blumau machen.

Das tut er aber nicht. Statt dessen „privatisiert“ er laufend, was eine „res publica“ sein könnte, also „öffentliche Angelegenheit“, indem er sich auf private Korrespondenz stützt und mir etwa einen Artikel so kommentiert; Originalzitat:

Sehr geehrter Herr Krusche. Echt schöne Bilder. Und bitte. Schauen Sie das Sie endlich wer für Ihre Mühe bezahlt! Ev. werden Ihre Artikel unvore......... ? Oder werden Sie schon....?

LG
[Herr X]

PS: Sie amüsieren mich in Ihrer...

++++ Ende des Zitats.

Die Auslassungen in dieser Email stammen übrigens nicht von mir, sondern vom Absender, was überdies besagt, er scheut Klartext und verschanzt sich hinter Andeutungen.

Nun bin ich noch nicht einmal ein sehr exponierter Opinion Leader, ich bin nicht Redakteur eines bedeutenden Blattes und somit auch nicht in der Lage, auf die regionale Meinungsbildung mit einem langen Hebel Einfluß zu nehmen.

Als freischaffender Publizist bin ich ein kleines Rädchen im Orchestergraben oststeirischer Öffentlichkeit, wo noch ganz andre Stimmen orchestriert werden. Wenn sich nun ein erregter Bürger an mir abarbeiten möchte, anstatt in der Sache eine bedeutendere Ebene aufzusuchen, macht er sich selbst vor, er sei in der Angelegenheit ernsthaft engagiert. Das halte ich für eine Sackgasse.

Das bürgerliche Engagement in Fragen der Regionalentwicklung muß selbetverständlich in der ÖFFENTLICHKEIT stattfinden, nicht in privater Korrespondenz.

Meine bisherigen Beiträge zur „Bad Blumau-Kontroverse“ und ihren Implikationen: [link]

Wo: Florianiplatz, 8200 Gleisdorf auf Karte anzeigen
Skizze des umstrittenen Glashauskomplexes | Foto: Frutura
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