basis-kunst: Hannes Schwarz

- Kunstkritiker Walter Titz vor der Projektion, die Hannes Schwarz zeigt
- hochgeladen von martin krusche
Das Gleisdorfer Kunstsymposion war auch eine Gelegenheit, sich einen Querschnitt durch das anzusehen, was man sich unter „Kunst aus der Steiermark“ vorstellen darf.
Das meint die Werke von Menschen, welche sehr unterschiedliche Bezüge zur Steiermark haben.
In der Kunst ist ja die reale Herkunft eines einzelnen Menschen von nachrangiger Bedeutung.
Es zählen Sinnzusammenhänge. In der Rundhalle von Binder +Co hatten entsprechend mehrere Generationen Kunstschaffender zusammengefunden, die in jeder Hinsicht kontrastreich erschienen.
Einer fehlte mir dabei allerdings. Er hätte dieses Ambiente vermutlich sehr interessant gefunden. Sein hohes Alter und sein Gesundheitszustand erlauben derlei Ausflüge nicht mehr.
Hannes Schwarz ist ein Maler von internationalem Rang.
Er stammt aus sehr ärmlichen Verhältnissen der Oststeiermark, wurde seinerzeit, aufgrund seiner besonderen Talente (Musik, Malerei), in einer „Ordensburg“ der Verbrecherorgansation „SS“ („Schutzstaffel“) aufgezogen.
Als SS-Zögling und junger Soldat auf dem Schlachtfeld machte er Erfahrungen, deren Konsequenzen ihn sein Leben lang beschäftigen.
Ich bin nie zuvor jemandem begegnet, der mit sich und diesen Zusammenhängen einer Teilhabe an der Nazi-Tyrannis derart hart und kompromißlos umgegangen ist. Das hat auch sein Werk geprägt.
In seinem Haus in Weiz wurde übrigens das Grazer „Forum Stadtpark“ gegründet. Wie seine inzwischen verstorbene Frau Friedl einmal lachend sagte: „Weil wir damals schon ein Haus hatten, die anderen noch nicht.“
So war Hannes Schwarz beim Symposion wenigstens bildlich anwesend und durch eine Würdigung seitens der Delegierten von Stift Admont, wo eine bedeutende Kollektion von Arbeiten des Malers besteht.
+) Siehe zu Schwarz auch: „Kunst als Lebensfundament“
http://www.van.at/next/code/cruise/set01/note12.htm
+) Schwarz in eigenen Worten:
http://www.van.at/next/code/cruise/set01/note17.htm


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