Ein mutiger Verlag ist in Gratkorn daheim

- <b>Unterschiedliches Repertoire:</b> Erotik, Fantasie und demnächst auch Krimi
- hochgeladen von Katharina Grasser
Homo Littera verlegt schwule, lesbische und transsexuelle Literatur.
"Wir bringen Bücher heraus, in denen die Protagonisten schwul, lesbisch oder transsexuell sind, das ist die einzige Vorgabe unsererseits", meint Romy Leyendecker, Verlagsleiterin von Homo Littera. Derzeit habe man vor allem Fantasy- und Erotikbücher im Repertoire. "Auf diesen Gebieten wird uns von den Autoren sehr viel angeboten. Und sex sells", erklärt Leyendecker.
Breites Spektrum
Künftig wolle man aber den Verlag noch breiter aufstellen und auch Autobiografien und Sachbücher verlegen: "Da werden einfach nicht so viele Manuskripte eingereicht, wie wir uns wünschen würden." Auf der Homepage des Verlages (www.homolittera.com) ist unter dem Menüpunkt "Manuskripte" alles Beachtenswerte für die Einsendung eines Buch-Vorschlages vermerkt. Der Verlag Homo Littera ist kein Druckkostenzuschussverlag. Der Autor trägt bei Annahme des Buches keine Kosten.
"Ich habe schon immer geschrieben und dann bei einem Schreibwettbewerb für homoerotische Literatur teilgenommen und gewonnen. Und so fing ich mit dem Schreiben an", erzählt Leyendecker. In Deutschland sind die Bücher dann auch verlegt worden. "Dort gibt es große Verlagshäuser, die auf homosexuelle Literatur spezialisiert sind, in Österreich findet man so gut wie keinen Verlag." Und das hat Leyendecker mit der Gründung von Homo Littera im Dezember 2011 geändert.
Berührungsängste
"Wir verkaufen die Bücher hauptsächlich über's Internet und auf Bestellung. Es scheint nach wie vor Angst zu bestehen, in einer Buchhandlung nach unseren Büchern zu fragen. Obwohl ich finde, dass die Gesellschaft reif dafür wäre", sinniert die Wahlgratkornerin, die aus einem kleinen Dorf im Bezirk Liezen stammt. "Meinem Opa ist es einmal passiert, dass er sich nicht in eine Runde setzen durfte, weil seine Enkelin ja Schweinkram schreibt", erzählt die junge Frau traurig. Ihr Großvater habe aber die Situation mit Humor genommen. Gewurmt habe es ihn aber sicher trotzdem.
Weitere Infos
Alle Details zur Autorin Romy Leyendecker, die unter dem Pseudonym Roy Francis Ley schreibt, finden Sie im Internet unter www.royfrancisley.com.


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