Beim Wohnen wollen die Grazer hoch hinaus

- <b>Übersicht über</b> die Grundstücks- und Wohnungspreise in den einzelnen Grazer Bezirken.
- Foto: KK
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Neben bekannten und beliebten Toplagen links der Mur, boomt auch der Westen zunehmend.
Die eigenen vier Wände sind den Steirern lieb und teuer. Das spiegelt sich einerseits in den gleichbleibend hohen Immobilienpreisen wider, andererseits auch in den Immobilientransaktionen: Über 14.000 Mal haben die Steirer im Vorjahr ihre Unterschrift unter einen Kaufvertrag gesetzt. Dabei müssen es nicht immer neuwertige Häuser und Wohnungen sein. Die momentan stabilen Preise kommen besonders dem Gebrauchtimmobilienmarkt zugute, über 10.600 "second-Hand-Immobilien" sind derzeit in der Steiermark zu haben.
Lebenszyklus bestimmt das Wohnen
Wie und wo wir wohnen hängt stark von "unserem Lebenszyklus ab", wie der Raiffeisen-Immobilienexperte Nikolaus Lallitsch weiß. "Die Jungen zieht es für die Ausbildung in die Stadt, dort finden sie Partner und suchen für die gegründete Familie wieder Wohnraum im Grünen, sprich dort, wo sich Stadt und Land berühren." Wenig überraschend sind Immobilien daher in den Grazer Grünlagen und in den nahen Umlandgemeinden besonders beliebt. Je weiter Graz entfernt ist, umso "günstiger" wird es. Zum Vergleich: In der Landeshauptstadt ist der Quadratmeter durchschnittlich kaum unter 2.000 Euro, im Ennstal kaum unter 1.200 Euro und im Murtal kaum unter 900 Euro zu bekommen.
Graz: Der Berg ruft
Die Grazer zieht es auf die Berge – natürlich sofern es das Konto erlaubt. Will heißen, dass die bevorzugten Baugründe in der Landeshauptstadt allesamt "mit Aussicht" sind. "Alles, was bergig ist, wie Petersbergen, der Ruckerlberg, aber auch der Westen mit dem Plabutsch, ist für kaufkräftige Häuslbauer in spe interessant", bestätigt auch Nikolaus Lallitsch. So kostet ein Quadratmeter am Rosenberg schon einmal bis zu 600 Euro. Umgekehrt gibt es bei den Wohnungen mit Blick über die Dächer von Graz mehr Angebot als Nachfrage. "Rund 120 Penthäuser stehen derzeit leer. Da muss wahrscheinlich die Preisgestaltung überdacht werden", so der Immobilienexperte.
Lage ist nicht gleich Lage
Die Quadratmeterpreise pendeln sich für Baugründe zwischen 100 und 500 Euro für Baugründe ein. Das hängt ganz davon ab, ob man sein Traumhaus in Gösting oder in Waltendorf sieht. Dasselbe gilt für neue Eigentumswohnungen: Hier bewegt sich die Preisspanne zwischen 2.200 und 5.500 Euro pro Quadratmeter (siehe Grafik).
Allerdings: Der Westen zieht gehörig an. "Mit neun Großprojekten wie beispielsweise der Smart City ist das gerade das heißeste Immobilienpflaster im Süden Österreichs", so Lallitsch. "Einige tausend Wohnungen sind hier in der Pipeline."
Immobilienpreise:
-> Einfamilienhäuser:
Zwischen 170.000 (Puntigam) und 400.000 Euro (Geidorf, St. Peter, Waltendorf, Mariatrost, Andritz) bewegt sich hier die Preisspanne.
-> Reihenhäuser:
Zwischen 150.000 (Jakomini, Liebenau, Ries, Mariatrost) und 270.000 Euro (Geidorf, St. Peter, Waltendorf, Andritz) sind hier aufzubringen.
-> gebrauchte Eigentumswohnungen:
Diese sind zwischen 1.200 (Gries, Gösting, Wetzelsdorf, Straßgang, Puntigam) und 3.500 Euro pro Quadratmeter (Innere Stadt) zu haben.
-> Mietwohnungen:
Hier bewegt sich der Quadratmeterpreis zwischen 5 Euro (Puntigam) bis 11 Euro (Innere Stadt).


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