Eishallen: Umland macht mobil

- In Hart bei Graz wird jetzt noch eine zweite Eishalle gebaut. Foto: GEPA
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Keine Frage: Sie hat schon ihren Reiz, die Eishalle Liebenau, liebevoll auch „Betonbunker“ genannt. Seit über 40 Jahren gehört sie zu Liebenau wie der Uhrturm zum Schloßberg und ist sozusagen schon ein Wahrzeichen für den 7. Grazer Bezirk.
Und dennoch scheiden sich die Geister bei der Eishalle, denn zeitgemäß ist sie nicht mehr. Und durch die Erhöhung der Mietpreise (die WOCHE berichtete) ist sie wieder ins Gespräch gekommen. 99ers-Präsident Jochen Pildner-Steinburg, mit seinem Verein quasi Hauptmieter in der Halle, betont etwa: „Die Eishalle ist zu veraltet. Ehrlich gesagt: Normal müsste man sie in die Luft sprengen und eine neue bauen. Auf jeden Fall aber gehören nun kreative, langfristige Lösungen her. Ich wünsche mir, dass die Stadt Graz aufwacht und sich Gedanken darüber macht. Lange kann man in Liebenau nicht mehr spielen.“
Mächtige Worte des Präsidenten, die aber auch andere Institutionen und Personen zu teilen scheinen. Vor allem in den Umlandgemeinden von Graz, die das große Potenzial an eislauf- und eishockeybegeisterten Menschen erkennen. Wie sonst ist es zu erklären, dass in Hart bei Graz und Seiersberg gerade große Planungen im Gange sind?
Zweites Stadion in Hart
In Hart bei Graz wurde vor knapp drei Jahren die moderne Eishalle in Betrieb genommen, sie ist beinahe Tag und Nacht mit Spielen und Trainings der NHL Graz (Nationale Hockeyliga) ausgebucht. Nun hat die Gemeinde reagiert: „In Kooperation mit der NHL bauen wir die alte, bereits bestehende Halle auch aus, sodass wir eine zweite Eisfläche mit voller Spielfläche bekommen. Die Pläne haben wir eingereicht, vielleicht können wir im November bereits den Spielbetrieb aufnehmen“, erklärt Bürgermeister Gerhard Payer. Natürlich ist die zweite Eisfläche auch für Publikumslaufen und Schulen gedacht.
Auch Seiersberg baut
Interessant sind auch die Pläne, die zurzeit in Seiersberg entwickelt werden. Dort soll in den nächsten Jahren ein „Aktivpark“ in Kombination mit den Jugend- und Familiengästehäusern entstehen. „Gemeinsam mit der Gemeinde Pirka planen wir eine Anlage für mehrere Sportarten – von Fußball über Beachvolleyball und Leichtathletik bis hin zu Bogenschießen“, erklärt Bürgermeister Werner Breithuber. Auf der Fläche von insgesamt 70.000 m² soll auch ein Eisstadion errichtet werden, das zwar primär für Familien und Kinder gedacht ist, aber auch eine Heimat für kleine Vereine sein kann – eben solche, die sich die Miete in Liebenau bald nicht mehr leisten können.
Noch spannender dürfte in Seiersberg allerdings ein zweites Projekt sein. Auf dem Areal der Shoppingcity soll nämlich ein weiteres Eisstadion entstehen, das auch für größere Spiele genützt werden kann. Breithuber bestätigt Pläne und Verhandlungen, will aber nicht mehr verraten. Peter Panwinkler, Geschäftsführer der SC Seiersberg, meint dazu: „Es ist ein reizvolles Thema, aber es gibt noch nichts Konkretes. Wir haben noch einige Grundstücke frei, auf denen wir bauen könnten.“ Und auf die Frage, ob das dann auch eine Heimstätte für die Graz 99ers sein könnte, antwortet er kurz: „Wir würden uns sehr freuen ...“
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