Kindheit, Kugeln und Karpfen

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Warmes Kerzenlicht, Loungemusik im Hintergrund, Cheesecake am Teller und ein beruhigender Blick aufs Wasser durch die Fenster des Cafés auf den wohl bekanntesten Grazer Teich. Das „Purberg“ bietet Wohlfühlstimmung und liegt damit genau richtig am Naherholungsgebiet Hilmteich. „Ich weiß noch gut, dass wir am ersten Mittelschultag zur Belohnung, dass wir den Sprung ins Gymnasium geschafft haben, zum Hilmteich gefahren sind“, meint Café-Eigentümer Gerhard Fandl. „Man konnte Ruderboot fahren, das war etwas ganz Großes“, erinnert er sich lächelnd zurück. In Teil 20 unserer Serie „Mein Graz“ nahm uns der Gastronom mit auf eine Reise in die Vergangenheit rund um den Hilmteich. „Die Elisabethstraße, wie wir sie heute kennen, wurde damals gebaut, um eine Verbindung von der Stadt zum Hilmteich zu schaffen. Der Ort war immer schon ein beliebtes Ausflugsziel der Grazer.“

Fische und Kugeln
Beliebt ist die Gegend nach wie vor bei Läufern, Spaziergängern oder Fischern. „Die wenigsten Leute wissen, dass es am Hilmteich auch ein Fischereirecht gibt“, so Fandl. „Ich denk bei Fisch an Essen, aber Sportfischer denken: Fischen und Fisch zurück ins Wasser.“ Für noch größeren Andrang sorgen im Sommer die „Kugln“ am Teich. „Du kannst dich in so durchsichtigen, geschlossenen Plastikkugeln übers Wasser treiben lassen. Bisher hab ich mich nicht gewagt.“ Dabei ist der gebürtige Gratkorner kein scheuer Mensch. So hat er seinen Weg zurück nach Graz über die Schweiz, Belgrad, Türkei, Tunesien, Deutschland, Ägypten, Bangkok, Tokio, „zwei Jahre Kasachstan“, Montenegro, „aber auch Murau“, zufällig gefunden. „Das Café war da, ich wurde gefragt, ob ich mithelfen will und hab zugesagt.“

Lollys und Musik
Seine Reisen lassen den 55-Jährigen die Schönheit der eigenen Stadt noch mehr wertschätzen. „Ich genieße die Arbeit hier. In freien Minuten setze ich mich oft in unser Pavillon vorne und spreche mit Passanten.“ So lernt der gesellige Gastronom gerne seine Gäste kennen. Zu diesen zählen auch Freunde, die er 30 Jahre nicht mehr gesehen hat. „Auf einmal sitzen sie im Café dann vor mir. Irgendwann kommt eben jeder Grazer wieder zum Hilmteich.“ Gefallen fand Fandl auch stets an der Musik, die früher von der Tanzschule Kummer rüberhallte: „Unsere Gäste saßen im Garten und haben die Akustik genossen“, meint er. Statt Tanzschulkundschaft kämen nun Gäste vom LKH. „Uns besuchen die schwangeren Damen nach der Schwangerschafts-Gymnastik. Dann sieht man sie eine Weile nicht und wenn sie zurückkehren, haben sie ein Baby auf dem Arm.“ Wenn die Kinder größer sind, erwartet sie im Café eine Überraschung. „Bei uns kriegt jedes Kind einen Lolly geschenkt. Manche Eltern meinen: ‚Ohne einen Zwischenstopp hier ist kein Spaziergang am Teich möglich‘.“ Das freut Fandl und er scherzt: „Der Lolly ist quasi unser bestes Marketingtool: So gewinnen wir unsere jüngsten Stammgäste, denn wer einmal Kunde war, bleibt meist Kunde.“ Und wer einmal am Hilmteich war, kommt meist auch wieder.

WOCHE-FAKTEN
Der Name Hilmteich leitet sich von „Hilm“ ab, was auch so viel wie „Gatsch“ oder „schmutziger Teich“ bedeutet.
Für den Hilmteich-Karpfen gibt es ein eigenes Fischsuppenrezept.
Der „Wiki-Adventure-Park“ am Hilmteich lädt von April bis November zum Klettern ein.
Ruder- und Tretboote sowie durchsichtige „Schwimmkugeln“ werden am Teich verliehen.
Eislaufen ist am Gewässer erst ab einer Eisschicht von gemessenen elf Zentimetern erlaubt.
Das Café Purberg hat Montag bis Freitag bis 21.30 Uhr Küche.
Hier geht's zur Diashow mit Audiokommentar von Gerhard Fandl.

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Der Hilmteich: Nach wie vor ein beliebtes Ausflugsziel der Grazer. | Foto: geopho.com
Ans Bootfahren am Hilmteich zu seiner Schulzeit kann sich Fandl noch gut erinnern. | Foto: geopho.com
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