Schröcksnadels Eifersucht auf Graz

Toller Rahmen für ein mehr als tolles Gespräch: Bei Claudia Heger und dem Team von „René&Co“ fühlten sich Herwig Straka (r.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier sofort willkommen. | Foto: Oliver Wolf
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1991 ist alles entstanden – mit „Tennis am Dach“ hievte Herwig Straka gemeinsam mit Edwin Weindorfer Events in der Murmetropole wortwörtlich auf ein neues Niveau. Seitdem hat sich der Grazer längst als einer der besten Veranstalter in Österreich etabliert und ist schon lange nicht mehr nur im Sport zuhause. Wie er sich die Führung der Agentur Emotion mit seinem kongenialen Partner aufteilt, welche Pläne er für Graz in der Schublade hätte und was ihn noch reizen würde, erzählt er in unserem „Business Lunch“ im neuen „René&Co“ in der Landhausgasse.

Herr Straka, aktuell veranstalten Sie die Lyoness Open in Atzenbrugg, die Erste-Bank-Open in Wien oder den Mercedes-Cup in Stuttgart – warum fehlt Graz in dieser Auflistung?

Das hat zwei Gründe: Zum einen haben wir mit dem Tennisturnier in Reininghaus, an dessen Aus die Stadt Graz ja nicht ganz unschuldig war, neue Maßstäbe gesetzt und es wäre schwer, da jetzt noch einen drauf zu setzen. Gleichzeitig war es auch wirtschaftlich eine schwierige Zeit – dazu eben die Suche nach einer passenden Location. Es ist auf alle Fälle immer schwieriger geworden, eine Veranstaltung durchzuführen, auch von der öffentlichen Seite her gibt’s kaum Unterstützung. Aber wir haben Veranstaltungen in Graz immer im Hinterkopf, sind quasi hirnschwanger mit Ideen und irgendwann wird es schon wieder passen.

Eine Idee war ein Snowboard-Rennen mitten in Graz – warum ist das damals gescheitert?

Das war ein fix und fertiges Konzept. Ein Paralellrennen vom Schloßberg über die Sporgasse mit Ziel am Hauptplatz. Termin wäre damals ein Wahlsonntag gewesen – wir haben sogar schon den Transport der Bewohner zum Wahllokal organisiert gehabt. Dann hat plötzlich ÖSV-Präsident Schröcksnadel das Rennen abgesagt, er war wahrscheinlich eifersüchtig auf die Idee. Der Schloßberg ist für Graz jedenfalls eine super Geschichte, es gibt kaum Städte mit einem Berg im Zentrum. Ich glaube auch nicht, dass in Wien das Skirennen vor der Gloriette funktioniert, dort ist’s einfach zu flach. Jedenfalls gibt’s auch schon ein Konzept mit Red Bull für ein Crashed-Ice-Race – oder die Idee, die Mur für ein Tennisturnier zu überdachen oder etwas mit der Murgondel, so die wirklich kommt, zu machen. Sobald ein Projekt dann finanzierbar ist, werden wir es auch realisieren.

Wie kommen Sie eigentlich auf solche Ideen und wie stimmen Sie sich da mit Edwin Weindorfer ab?

Es ist ja so, dass wir uns quasi die Territorien aufgeteilt haben – er macht Deutschland und ich Österreich. Hauptsächlich kommen die Ideen eben selbst, gute Ideen kann man aber auch kopieren, auf die lokalen Gegebenheiten anpassen und weiterentwickeln. Jeder von uns entscheidet dann in seinem Bereich selbst – notfalls auch gegen den Willen des anderen.

Über viele Ihrer Projekte haben wir schon gesprochen – haben Sie so etwas wie eine Lieblings-Veranstaltung?

Das Tennis-Turnier in Reininghaus war sicher so etwas wie mein Meisterstück – besonders stolz bin ich aber auch auf die Lipizzanergala in Piber. Mit dieser Materie hatte ich ja gar nichts zu tun und drei Wochen davor stand alles vor der Absage. Dann war das größte Zelt der Welt mit 6.000 Zuschauern vier Tage lang ausverkauft.

Gibt’s eigentlich ein Event auf der Welt, das Sie besonders reizen würde?

Nachdem ich in New York ja auch als Banker gearbeitet habe, würde ich schon gerne dort einmal etwas machen. Ich will aber kein Showevent, das hat der Hupo Neuper damals gemacht und da waren 20 Zuschauer. Es braucht ein Mega-Event, wo man sagt, da ist ganz New York auf den Beinen. Momentan sind wir aber auch bei der österreichischen Ryder-Cup-Bewerbung dabei, das wäre auch ein Wahnsinn, wenn der bei uns stattfinden würde.

Kultur oder Sport – was reizt Sie mehr?

Ich komme aus dem Sport, aber es geht immer um das Event an sich. Ziel ist es, dass der Zuschauer heimgeht und sagt, dass er einen guten Tag gehabt hat.

Letzte Frage, angenommen, Sie wären für einen Tag Grazer Bürgermeister – was würden Sie ändern?

Das ist eine lange Liste (lacht), aber nichts Grobes. Ich persönlich finde die Murgondel absolut begrüßenswert. Damit würden wir international endlich wieder einmal ein Zeichen setzen, hätten auch ein Alleinstellungsmerkmal.

Zur kurzen Gastrokritik zum René&Co. gelangen Sie hier.

Steckbrief:

Herwig Straka
Geboren: 30. 3. 1966 in Graz
Ist verheiratet und hat zwei Töchter („Mein Drei-Mäderl-Haus“).
Wohnt in Nestelbach.
War einst österreichischer Meister im Schwimmen (Rücken).
Hat als Banker in New York gearbeitet.
Hobbys: Laufen, Radfahren – „das kann ich überall machen. Da ich viel unterwegs bin, fehlt mir für Tennis oder Golf meist der Partner.“
Will unbedingt einmal einen Triathlon bestreiten. „Mit dem Schwimmen quälen sich ja die meisten – das sollte für mich aber kein Problem sein. Ich muss eher beim Laufen und Radfahren noch trainieren.“
Traumurlaub: „Das ist schwierig. Wir reisen sehr viel – meine Kinder bekommen von mir kein Haus oder eine Wohnung vererbt, aber ich will ihnen die Welt zeigen. Australien hat aber schon etwas – dort ist’s schon richtig schön. Und auch der coole Lebensstil gefällt mir.“

Emotion

Geschäftsführer (und Eigentümer): Herwig Straka, Edwin Weindorfer
Mitarbeiter: 20, bei Events bis zu 500
Events: Lyoness Golf-Open, Erste-Bank-Open in Wien, Mercedes-Cup in Stuttgart, Sommerredoute
Betreute Sportler: Thomas Vanek, Thommy Haas, Mirna Jukic

Eine Überblick über die Grazer Business Lunchs bekommen Sie unter diesem Link.

Toller Rahmen für ein mehr als tolles Gespräch: Bei Claudia Heger und dem Team von „René&Co“ fühlten sich Herwig Straka (r.) und WOCHE-Redaktionsleiter Marcus Stoimaier sofort willkommen. | Foto: Oliver Wolf
Australien-Fan: Herwig Straka will schon bald bei einem Triathlon an den Start gehen. | Foto: Oliver Wolf
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