Perger SP-Frauen: "Es muss viel mehr Druck auf die Gewalttäter geben"

Übergangswohnungen für Frauen gibt es ab Anfang 2015 in Perg. Ein Frauenhaus für das Mühlviertel wird weiter gefordert. | Foto: Peter Atkins/Fotolia
  • Übergangswohnungen für Frauen gibt es ab Anfang 2015 in Perg. Ein Frauenhaus für das Mühlviertel wird weiter gefordert.
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PERG. "Es ist uns wichtig, das Thema aus der Tabuzone zu holen und Auswege aufzuzeigen", sagt SP-Bezirksfrauenvorsitzende Sabine Schatz anlässlich der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen". "Männer und Frauen müssen gemeinsam gegen Gewalt aufstehen. Hier muss es viel mehr Druck auf die Gewalttäter geben." Am Perger Stadtplatz informierten die SP-Frauen über Gewaltschutzeinrichtungen. Gab es 2011 im Bezirk 45 Wegweisungen, waren es 2013 bereits 55.

Übergangswohnungen kommen
Daher stellte die ÖVP Pläne vor: Übergangswohnungen für Mädchen und Frauen ab Anfang 2015 in Perg nahe der Polizei, die Trägerschaft übernimmt vorläufig der Sozialhilfeverband (SHV). "Um die Spirale der Gewalt zu stoppen, ist als 1. Maßnahme vielfach eine Ortsveränderung erforderlich. Wir wollen betroffenen Frauen – in enger Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Linz – bestmögliche Unterstützung anbieten", sagt Viktor Sigl, VP-Fraktionssprecher im SHV. "Wir treten als Bezirk in Vorleistung, weil die Landesstelle konzeptionell noch nicht so weit ist". Die SP steht den Übergangswohnungen positiv gegenüber.

"Übergangswohnung keine Gewaltschutzeinrichtung"
Schatz: "Eine Übergangswohnung ist aber in keiner Weise eine Gewaltschutzeinrichtung, wie das von der ÖVP immer fälschlicherweise suggeriert wird." Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn (SP): "Wer aktiv von Gewalt bedroht ist, findet nur im Frauenhaus entsprechende Sicherheit und Betreuung. Übergangswohnungen sind für Frauen, die kurzfristig ausziehen müssen oder zurück in die Region wollen, wenn keine akute Gewaltgefährdung vorliegt."

Jahn von Sigl enttäuscht
Das Land arbeitet zurzeit ein Konzept aus, welche Aufgaben eine Übergangswohnung bieten muss. "Das Förderkonzept wird in den nächsten Wochen fertig. Wir wollen unterschiedliche Zugänge auf eine einheitliche Schiene bringen", sagt Jahn, die über Sigl enttäuscht ist: "Er hat mit mir in der Frage Übergangswohnungen kein einziges Mal Kontakt aufgenommen. Ich bekomme alles über die Medien ausgerichtet." Sie freue sich aber, wenn der SHV die Wohnungen zur Verfügung stelle und über die Frauenberatung Perg die Betreuung erfolge. Zur Forderung nach einem Frauenhaus im Mühlviertel sagt Jahn: "Ziel sind ein bis zwei neue Häuser im Land, eines im Mühlviertel. Wenn ich nicht zusätzlich Geld bekomme, wird das in den nächsten ein bis zwei Jahren nicht möglich sein."

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