Chancenlos gegen Krebs?
BEZIRK (mesu). Um die Jahreswende ließ eine US-Studie aufhorchen, deren Ergebnis kurz gefasst meint, eine Krebserkrankung sei einfach nur Pech. Forscher vom John- Hopkins-Kimmel-Krebszentrum in Baltimore verglichen die Krebsraten in verschiedenen Organen mit der Zellteilungsrate derselben. Darauf basierend errechneten sie, dass Lebensstil, Umwelteinflüsse und genetische Veranlagung lediglich auf neun von 31 untersuchten Krebsarten Einfluss haben. Die restlichen 22 entstehen zufällig durch Mutationen während der Zellteilung.
Risikofaktoren
Also zurücklehnen und sich seinem Schicksal ergeben? Oder anders herum: ein Freifahrtschein für ein ungesundes Leben? – "Mitnichten!", so der Präsident der Krebshilfe Oberösterreich und Internistischer Onkologe am Krankenhaus Wels Universitätsprofessor Josef Thaler. „Dass eine Krebserkrankung Zufall oder Pech sein kann, stimmt insofern, als der mehrstufige Prozess mit einer Anhäufung genetischer Mutationen meist die Ursache ist. Durch zahlreiche Studien ist jedoch belegt, dass Faktoren wie körperliche Inaktivität, Übergewicht, falsche Ernährung, Alkohol, spezielle Virusinfektionen, UV-Bestrahlung und genetische Faktoren das Risiko für die Entstehung bestimmter Krebsarten deutlich erhöhen. Und diese können sehr wohl beeinflusst werden“, setzt Thaler dagegen.
Früherkennung wichtig
„Vorsorgeuntersuchungen haben die Funktion, die Krebserkrankung möglichst im Frühstadium zu erkennen und damit eine hohe Heilungschance zu ermöglichen. Diese Möglichkeit ist am besten für Gebärmutterhalskrebs (Abstrichuntersuchung), Dickdarmkrebs (Stuhl auf Bluttest, Dickdarmspiegelung), Brustkrebs (Mammographie) und Prostatakrebs (PSA, urologische Untersuchung) belegt“, so der Krebsexperte abschließend. Mit Fragen kann man sich an die Österreichische Krebshilfe Oberösterreich wenden. Telefonisch unter 0732/777756-0 oder per E-mail: office@krebshilfe-ooe.at.
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