Plaudern, Lachen und voneinander lernen
Der Besuchsdienst des Roten Kreuzes als Bereicherung im Seniorenheim
ELSBETHEN (fer). Es ist 15 Uhr. Langsam füllt sich die gemütliche Lobby im Seniorenhaus Elisabeth. Der Eine geht am Stock, die Andere kommt mit Hilfe ihres Rollators. Sie setzen sich an die Tische und warten auf Christa Wanek und Peter Steiner. Die beiden Pensionisten aus Salzburg, 59 und 66 Jahre alt, kommen einmal in der Woche vorbei für ihre „Plauderrunde mit Christa und Peter“. Sie arbeiten ehrenamtlich für den Besuchsdienst des Roten Kreuz Salzburg.
„Ich habe bei meiner Pensionierung vor drei Jahren nach etwas gesucht, wo ich ehrenamtlich für Menschen da sein kann. Beim Roten Kreuz hatten sie damals gerade nach neuen Ehrenamtlichen gesucht,“ erzählt Peter Steiner. „Wir arbeiten für das Rote Kreuz neben dem Besuchsdienst auch beim Blutspendedienst,“ berichtet Christa Wanek. Ihre „Arbeit“ beginnt dort, wo der Pflegedienst keine Zeit mehr hat: „Wir kümmern uns im Grunde um das seelische Wohl, um das Gemüt“, erklärt Peter Steiner.
Ihre „Plauderrunden“ sind kleine, feine Gesprächsrunden, wo jeder der mobilen Bewohner teilnehmen kann, der Lust dazu hat. „Jedes Mal am Schluss fragen wir in der Runde, worüber sie das nächste Mal reden wollen,“ schildert Christa Wanek. „Die Themenvorschläge sind oft historische Ereignisse, naturwissenschaftliche Fragestellungen oder auch aktuelle Anlässe,“ berichtet Peter Steiner. „Der Toni wollte letztens zum Beispiel über die Mendelschen Gesetze diskutieren. Da muss man erst einmal zu Hause danach googlen und Informationen zusammensuchen,“ ergänzt er lachend. „Auch die Salzburger Sagen und Legenden sind oft ein gefragtes Thema für unsere Plauderrunde“, ergänzt Christa Wanek.
Haus- und Pflegedienstleiter Manfred Leitner berichtet, dass es „noch neun andere Ehrenamtliche gibt, die fallweise Besuchsdienst im Haus machen. Gesucht werden immer wieder Leute aus der Umgebung“. Wer sich dafür interessiert, kann sich beim Landesverband des Roten Kreuzes unter Telefon 0662/423388+14540 melden.
Johanna Schubert (80), Pensionistin aus Elsbethen, war auch eine von ihnen – sie hört jetzt aber nach 14 Jahren altersbedingt auf. Sie wird aber weiterhin zu Besuch privat oft vorbeischauen. Sie machte die letzten Jahre Einzel-Besuchsdienst.
„Der Besuchsdienst ist für die Senioren und auch für uns eine große Bereicherung im Leben. Man bekommt soviel zurück an Freundschaft und Dankbarkeit,“ schwärmt Christa Wanek von ihrer Aufgabe. „Wir lernen auch wahnsinnig viel an Lebensweisheiten von den älteren Menschen“, ergänzt Peter Steiner.
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