Wenn es ein Glaserl zu viel war
Der Verkehrsclub Österreich hat kurz vor Weihnachten die Statistik zu den Alko-Unfällen veröffentlicht.
REGION (red). Adventzeit ist Christkindlmarktzeit und es werden Punsch und Glühwein in nicht unerheblichen Mengen konsumiert. Auch bei Weihnachtsfeiern wird gerne "einer über den Durst getrunken". Eigentlich kein Problem, außer wenn dann in weihnachtlicher Vorfreude nach einem Punsch zu viel mit dem Auto gefahren wird. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat jetzt die Statistik zu den Alko-Unfällen veröffentlicht.
Reine Einstellungssache
"Fakt ist, dass man in der Weihnachtszeit mehr schaut", bestätigt Kontrollinspektor Reinhard Vit von der Polizeiinspektion Herzogenburg, dass gerade in den Wochen vor dem 24. Dezember gezielt Alkoholkontrollen stattfinden. Er meint aber auch, dass bei Jungen sehr wohl das Bewusstsein für "Don't drink and drive" da sei und die jeweiligen Fahrer dann nichts konsumieren. Den Vorschlag des VCÖ, dass mehr Disco-Busse, Anrufsammeltaxis und Bahnverbindungen am späteren Abend für Abhilfe sorgen würden, sieht Vit kritisch. "Je mehr Möglichkeiten man anbietet, desto mehr verleitet man auch zur Droge Alkohol und forciert mitunter das Trinken", mutmaßt Vit. Ganz generell ist auch daran zu denken, dass im Fall eines Unfalles, auch eine geringe Alkoholisierung (unter 0,5 Promille) ins Gewicht fällt und angelastet werden kann. Gerhard Grundhammer, OBI der Feuerwehr Wagram, berichtet, dass es in den letzten Jahren weniger Alko-Unfälle gab als in den Jahren davor. Nachtbusse fände er optimal, obwohl sich feststellen lässt, dass in Gruppen meist einer dabei ist, der nichts trinkt.
Alkohol ist unberechenbar
"Es gibt Menschen die mehr, andere die weniger Alkohol vertragen. Es ist aber nicht gesagt, dass eine Person z.B. immer zwei Punsch trinken kann ohne alkoholisiert zu sein", schildert Rot Kreuz-Bezirkskommandant Wolfgang Brückler. Tagesverfassung und Allgemeinzustand spielen eine Rolle. Für die Vorweihnachtszeit rät er: "Entweder einen Spaziergang zum Adventmarkt unternehmen oder Fahrgemeinschaften bilden."
Zur Sache
In Niederösterreich weist der Bezirk Scheibbs den höchsten Anteil von Alko-Unfällen auf. Die Daten wurden von 2013 bis zum ersten Halbjahr 2016 erfasst.
Der Bezirk St. Pölten Land belegt in der Studie den 7. Platz (7,6 Prozent) und St. Pölten Stadt den 16. Platz (6,2 Prozent). Schlusslicht ist Waidhofen an der Ybbs mit 3,7 Prozent. Die vier Spitzenreiter in NÖ sind: Bezirk Scheibbs: 11,0 Prozent, Bezirk Tulln: 9,7 Prozent, Bezirk Wr. Neustadt Land: 8,5 Prozent, Bezirk Zwettl: 8,3 Prozent
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2016
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