Das bleibt von Erwin Pröll
In der Vorwoche hat Erwin Pröll seinen Rücktritt angekündigt. Was von ihm bleibt? Wir haben nachgefragt.
REGION (red). Er ist der längstdienende Landeshauptmann Österreichs, 25 Jahre prägte seine Handschrift die Bundespolitik, das Land und auch den Bezirk St.Pölten-Land. Zahlreiche Projekte und Geschichten sind auch in unserer Region mit dem Namen Erwin Pröll verbunden. Die Bezirksblätter haben Wegbegleiter, Gegner und Projekte gefunden, die ein Bild der Ära Pröll zeichnen. Mit Licht und Schatten.
Ehrenbürgerschaft
"Persönlich bedaure ich es sehr, er war ein großer Gönner der Stadtgemeinde (Stichwort Campus 33, Bypass, Sportplatz)", erklärt der ehemalige Traismaurer Wirtschaftsstadtrat Lukas Leitner. Dies manifestierte sich auch darin, dass der Gemeinderat ihm 2016 einstimmig die Ehrenbürgerschaft verliehen hat. Die Region hat laut Leitner von 25 Jahren LH Pröll profitiert. Auch Bgm. Herbert Pfeffer (SPÖ) spricht davon, dass Pröll ein großer Unterstützer des Unteren Traisentals war. "Er hatte immer ein offenes Ohr für uns", so Pfeffer. Gut vorbereitete Projekte fanden Unterstützung durch den Landeshauptmann. "Obwohl uns politisch etwas trennt - sonst wären wir in der selben Partei - war die Zusammenarbeit gut", erklärt Pfeffer. "Ich bin überrascht, dass es so schnell gegangen ist", meint Herzogenburgs Bgm. Franz Zwicker (SPÖ). Er vergönne dem 70-Jährigen aber den Ruhestand. "Mir tut es leid, wir hatten immer eine sehr gute Gesprächsbasis", fügt Zwicker hinzu. Bei Großprojekten wie Rathausplatz, S33 Anschlussstelle und Rathausneubau konnte die Stadtgemeinde Herzogenburg auf die Unterstützung des scheidenden LHs zählen.
St. Georgs - Brücke
Zu großen Anrainerprotesten führte ein Herzensprojekt von Erwin Pröll - die St.Georgs-Brücke. Gegen die Donaubrücke wurde vor allem in Wagram o.d. Traisen stark protestiert - ohne Erfolg. Lukas Leitner schildert, dass Pröll selbst darauf bestand, dass alle naturschutzrechtlichen Vorschriften (u.a. Wildbrücken) eingehalten wurden. Die Eröffnung des Donaubrücken-Radweges absolvierte Pröll dann im Radlerdress.
Machtmensch
Wolfgang Schatzl, Obmann der FPÖ Herzogenburg, bezeichnet Pröll als "Machtmenschen". Er habe viel bewegt, was aber auch die Verschuldung des Landes zur Folge habe, wovon wiederum die Bevölkerung betroffen sei.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.