Tiroler EU-Mandatarin Graswander-Hainz ist geschockt

Die EU-Mandatarin Karoline Graswander-Hainz hat den Terror in Brüssel hautnah miterlebt.
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Die Imster EU-Abgeordnete Karoline Graswander-Hainz hielt sich zum Zeitpunkt der Terroranschläge in Brüssel auf und zeigt sich vom Blutbad in der belgischen Hauptstadt geschockt: „Die schrecklichen Anschläge am Brüsseler Flughafen und im EU-Viertel haben uns alle zutiefst berührt. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen“, sagt die Tiroler SPÖ-Europaabgeordnete, die sich derzeit am Flughafen in Amsterdam auf dem Rückweg nach Tirol befindet.

Hautnah am Geschehen

BEZIRKSBLÄTTER-Redakteur Clemens Perktold hat Graswander-Hainz wenige Tage vor den Paris-Attentaten in Brüssel besucht und die Abgeordnete nun am Flughafen in Amsterdam erreicht, um ihre persönlichen Eindrücke der dramatischen Ereignisse aus der europäischen Hauptstadt in Erfahrung zu bringen.
"Ich habe mich am Dienstag in meinem Büro im EU-Gebäude befunden und erst gar nicht glauben können, was passiert ist. Zahlreiche Gerüchte sind kursiert, kurzfristig hat man sogar daran gedacht, das EU-Parlament zu evakuieren. Heute ist das Parlament geschlossen, natürlich auch der Flughafen, also musste ich mit dem Zug zum Flughafen in Amsterdam, von wo ich über Frankfurt nach Hause fliegen kann", erzählt Graswander-Hainz.
Auf die Frage, ob sie sich fürchtet, sagt sie: "Angst habe ich nicht, denn ich fühle mich gut bewacht. Natürlich hat man aber ein mulmiges Gefühl und ist in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit. Schon seit der Verhaftung des gesuchten Paris-Attentäters glich Brüssel einer Hochsicherheitszone. Viele Kontrollen, viel Polizei und eine sehr angespannte Stimmung war zu beobachten. Unter jedem Auto wird nach Sprengsätzen gesucht. Nachdem ich beinahe jede Woche den Flughafen in Brüssel frequentiere, wird es aber sicher ein eigenartiges Gefühl sein, wenn ich das nächste Mal durch die Halle gehen muss."

Hysterie ist fehl am Platz

Was zieht sie nun für persönliche Konsequenzen aus den Ereignissen?
"Ich lasse mich nicht einschüchtern und werde meine Arbeit in Brüssel nach Ostern gleich weiterführen, wie zuvor. Auch meine Reisetätigkeit werde ich durch den Terrorismus nicht einschränken. Wie man leider sehen muss, kann man an vielen Orten dieser Welt zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sein. Hysterie ist aber sicher fehl am Platz, denn sonst erreichen die Attentäter ihre Ziele umso mehr."
Auf die Frage, wo denn der Hebel anzusetzen wäre, meint sie: "Für diese komplexen Zusammenhänge gibt es keine Patentlösungen. Man muss aber sicher die Integrationbemühungen hinterfragen. Je schlechter Integration gelingt, desto eher wird ein Nährboden für radikale Elemente hergestellt. Hier ist sicher Aufholbedarf.
Unsere Antwort auf diese feigen Anschläge auf europäische Werte und die Demokratie muss aber auch Zusammenhalt und enge Kooperation sein. Europa und seine Werte werden unter keinen Umständen vor Gewalt und Hass kapitulieren. Nicht weniger Europa, sondern mehr Europa muss die Antwort sein. Diese Probleme können nur gemeinsam und nicht auf nationaler Ebene gelöst werden“, betont Graswander-Hainz.

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