Bgm. Schöpf: "Da fährt der Zug drüber"
Bahnausbau als "Supergau?"

Der zweigleisige Bahnausbau im Oberland sorgt für gemischte Gefühle. | Foto: Archiv
7Bilder
  • Der zweigleisige Bahnausbau im Oberland sorgt für gemischte Gefühle.
  • Foto: Archiv
  • hochgeladen von Clemens Perktold

Eine rege Diskussion haben die ÖBB-Studien zum zweigleisigen Ausbau im Oberland ausgelöst. Vor allem der Milser Dorfchef Bernhard Schöpf befürchtet Schäden für seine Gemeinde.

MILS. Der Bürgermeister von Mils, Bernhard Schöpf, schäumt: "Mir ist mir zu Ohren gekommen, dass die ÖBB eine Studie zum zweigleisigen Ausbau ausgearbeitet hat. Diese Studie würde eine Trassenführung durch den geschützten Landschaftsteil, die Milser Felder und zwischen zwei Ortsteilen bedeuten. Das werden wir mit aller Kraft verhindern."

Eine lange Geschichte

Die gewählte Trassenführung wurde bereits 1988 von der Gemeinde Mils abgelehnt und vom seinerzeitigen ÖBB Generaldirektor Dr. Übeleis geprüft und abgeändert. 1993 wurde eine Tunnel-Variante geplant und mit Probebohrungen erkundet. Diese wurde aufgrund der Notzulaufstrecke Brenner zurückgestellt.
Derzeit wird das Zielnetz 2040 erarbeitet. Beinhaltet sind hier mehrere Abschnitte, darunter auch der Abschnitt Arlberg.
Dieser Abschnitt beinhaltet einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Ötztal Bahnhof und Landeck.
Schöpf weiter: "Nicht ersichtlich ist die genaue Streckenführung. Allerdings konnten wir in Erfahrung bringen, dass die ÖBB, wie oben angeführt eine Studie ausgearbeitet hat, welche für uns einem Supergau gleichkommen würde. Zwischenzeitlich wurden wir von zwei Mitarbeitern der ÖBB vor Ort besucht. Sie sprachen von erforderlichen Variantenprüfungen und wenn es so weit ist, dass man sowieso eine UVP benötige."
Die Gemeinde Mils bei Imst lehnt jegliche Planungen auf Milser Gemeindegebiet ab und wird diese mit all den zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen.

SPÖ für Ausbau

Landesrat Rene Zumtobel erklärte auf Anfrage: „Der selektive zweigleisige Ausbau im Tiroler Oberland ist das Kernstück des Schienenausbaus der kommenden Jahre in Tirol und eine große Chance fürs Oberland. Damit ermöglichen wir mehr und schnellere Verbindungen für den Nah- und Fernverkehr und verbessern ebenso die öffentliche Anreise unserer Gäste. Eine Verdichtung des Nahverkehrs bis Landeck im 30-Minuten-Takt ist das Ziel. Zudem schafft es die Möglichkeit für einheitliche Haltepunkte in Ötztal und in Imst als optimale Anbindung an den hochrangigen Fernverkehr. Wir wollen mit dem Ausbau noch mehr Menschen eine klimafreundliche Mobilität ermöglichen und Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagern.“
Die SPÖ will ebenfalls den zweigleisigen Ausbau vorantreiben: Zwischen Landeck-Zams und Ötztal eingleisig geführt, ist das Oberland seit Jahrzehnten das Nadelöhr im Tiroler Zugverkehr. „Die Reisenden im Oberland brauchen ein zweites Bahngleis. Dafür setzen wir uns als SPÖ, als Teil der Landesregierung massiv ein“, betont Philip Wohlgemuth, SP-Verkehrssprecher im Tiroler Landtag, der sich schon 2023 per Antrag dafür eingesetzt hat.

Halten Sie den zweigleisigen Ausbau der ÖBB im Oberland für sinnvoll?

ÖBB

Anschub für Ausbau der Bahninfrastruktur im Oberland
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.