Rafael Neuner beendet zweite IDM-Saison in den Top Ten
KARRÖSTEN (dl) Nach seiner zweiten Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) blicken der Karröster Rafael Neuner und sein Team um Mentor Mario Schöpf auf eine weitere, ereignisreiche Saison 2016 zurück. Hatte man zu Beginn der Saison mit einem Wechsel von Kawasaki auf MV Agusta buchstäblich aufs falsche Pferd gesetzt, bleibt am Ende dieser Saison die Erkenntnis, dass aus den zur Verfügung stehenden Mitteln mit Platz 7 die Leistungsgrenze erreicht ist.
Aufs falsche Pferd gesetzt
Es war, wie nicht anders erwartet, eine mitunter nervenaufreibende Saison für den Karröster und sein Team. Nach einem vielversprechenden Start in die Saison wurde das Neuner Racing Team schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Wechsel von Kawasaki auf MV Agusta erwies sich bereits am ersten Rennwochenende als Reinfall. Der „italienische Diva“ schmeckte das Stock-Reglement der Rennserie so ganz und gar nicht. Das führte in letzter Konsequenz dazu, dass das Neuner Racing Team zum zweiten Rennwochenende auf eine YAMAHA R6 wechselte um konkurrenzfähig bleiben zu können. Nach den ersten Erfahrungen in der IDM im vergangenen Jahr und einem hervorragenden 10. Platz hatte sich das Team schließlich zum Ziel gesetzt heuer unter die Top 3 zu fahren (mehr dazu auf meinbezirk.at).
Neues Bike, neues Glück?
Nach mehrwöchiger Rennpause, die das Neuner Racing Teamnutzte um Trainingsrückstand aufzuholen und Fahrer und Bike besser aufeinander abzustimmen, kam Rafael am Rennwochenende in Zolder, Anfang Juli,seine körperliche Fitness zugute. Bei Temperaturen um 34 Grad litten sowohl Fahrer als auch der Grip der Rennmaschinen. Nachdem Rafael im ersten Rennen nach einem, glücklicherweise harmlosen, Sturz keine Punkte einfahren konnte, wollte er im zweiten Lauf kein zu großes Risiko eingehen. Doch seine Strategie wollte anfangs nicht aufgehen. Am Ende konnte Rafael mit Platz 6 wertvolle Punkte einfahren. Doch das gesteckte Saisonziel war damit dennoch in weite Ferne gerückt.
Neues Saisonziel
Ende Juli wollte Rafael auf der anspruchsvollen Naturrennstrecke in Schleiz die an die Leistung des zweiten Laufs von Zolder anknüpfen. Nach nervenaufreibenden Qualifikationsläufen hatte Rafael im ersten Renndurchgang kein glückliches Händchen und landete auf Platz 8. Im zweiten Durchgang gelang es Rafael schließlich sich zurück zu kämpfen und einen respektablen 6. Platz zu erzielen. Nach dem Rennwochenende in Schleiz rangierte Rafael auf Platz 8 in der Gesamtwertung und das Team korrigierte sein Saisonziel auf das Erreichen einer Top 5 Platzierung in der Gesamtwertung.
Die beiden Rennen am 5. Rennwochenende der Saison in Assen sollten wegweisend zum weiteren Saisonverlauf werden. Der erste Renndurchlauf in Assen sollte sich für Rafael zum spannendsten Rennen der Saison entwickeln. Nach Rennabbruch im ersten Rennen wegen Regens konnte sich Rafael mit haudünnem Vorsprung Platz 6 sichern. Mit Platz 7 im zweiten Lauf konnte das Neuner Racing Team schließlich auf ein relativ erfolgreiches Rennwochenende in Holland zurückblicken.
Mitte September stand dann die Superbike WM auf dem Lausitzring im Rennkalender. Bei durchgehend regennasser Strecke sollte dieses Rennwochenende von Stürzen geprägt sein. Durch eine ausgewogene Rennstrategie gelangen Rafael gegen ein sehr risikobereites Starterfeld ein 6. Platz im ersten, und ein ein 5. Platz im zweiten Durchgang. So konnte sich Rafael an diesem Wochenende auf den 7. Platz in der Gesamtwertung verbessern. Gleichzeitig stand an diesem Rennwochenende allerdings fest, dass der angestrebte Platz 5 als Saisonziel am letzten, verbleibenden Rennwochenende nicht mehr zu erreichen sein wird.
Das finale Rennwochenende am Hockenheimring bot nochmals Motorsport vom feinsten. Bei traumhaften Wetter- und Streckenbedingungen gelangen Rafael vor atemberaubender Zuschauerkulisse ein 6. Und ein 8. Platz, was zum Saisonabschluss den 7. Platz in der Gesamtwertung bedeutete.
Aufschlussreiche Saison lässt viele Fragen offen
Obwohl Rafael 2016 nur einen leichten Sturz verkraften musste und das Budget für Ersatzteile deshalb nahezu unangetastet bleiben konnte wuchs im Verlauf mehr und mehr die Erkenntnis, dass für ein kleines, privates Team wie das Neuner Racing Team, trotz unermüdlichen Teameinsatzes und einem enorm trainingsfleißigen und talentierten Fahrer, mit Platz 7 in der Gesamtwertung die Grenzen des Möglichen erreicht waren. „Um sich noch weiter nach vorne orientieren zu können, bedarf es eines professionelleren Umfeldes. Neben diversen Speziallisten für Motor, Elektronik, Data Recording und den damit verbundenen Referenzdaten, ist auch ein umfangreiches Ersatzteillager unumgänglich. Das würde aber auch eine Aufstockung des Budgets bedeuten und wird daher nur schwer zu realisieren sein“ erklärt Mario Schöpf vom Neuner Racing Team. So stehen Rafael Neuner und sein Team am Ende dieser Saison vor der Frage, wie es in der nächsten Saison weitergehen könnte. Oberste Priorität hat der Verbleib in der IDM, sollte das Budget passen, wäre auch ein Wechsel in die nächst höhrer Klasse, die STK1000, nicht ausgeschlossen“ so Schöpf. Auch wenn das anfangs angestrebte Saisonziel mit dem Platz auf dem Stockerl nicht erreicht werden konnte, so blickt das Team heute dennoch zufrieden zurück auf das 2016 Geleistete. Neben Erfahrung und vielen neuen Erkenntnissen hat der Karröster Rafael Neuner, dessen Potenzial durchaus einen Platz auf dem Stockerl zulassen würde, sich in dieser Saison erneut einen Namen in der IDM machen können. Ob es dem Team gelingt, den einen oder anderen finanzstarken Sponsor für sich zu gewinnen, oder nicht - eins steht definitiv fest: Rafael und sein Team wollen auch in der nächsten Saison wieder angreifen.
Links und Informationen
Rafaels Steckbrief auf SPEEDWEEK
Aktuelle Informationen zum Neuner Racing Team finden Sie auf der Team-Homepage
Informationen zu Terminen, zum Gesamtstand und den Rennen finden Sie auf der Homepage der IDM
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