Matschgern in Amras - Wie es früher war.

Erinnerungen.

Matschgerzeit in den 80er Jahren.

Ein unsinniger Donnerstag.
Es war ein kalter, windiger Tag. Um 4 Uhr Früh zogen schon die Scheller durch's Dorf, wo sie auch immer sehr gut von verschiedenen Labstellen bewirtet wurden.
Vormittags waren immer die Karner in Aktion. Ich kann mich noch gut erinnern – da war auch noch der Riss Heindl mit seinen Orangen dabei. Aber auch der Nachmittag war dann immer sehr lustig. Da gab es beim Bierwirt die große Versteigerung der Amraser Feuerwehr, die immer ein großer Erfolg war. Nachher gab es die große Aufführung der Matschgerer.
In Erinnerung ist mir noch, als einige Todesmutige Matschgerer trotz
großer Kälte in ein Wasserbecken sprangen.
Es gab damals immer eine sehr große Beteiligung der Befölkerung.
Am Abend trafen wir uns bei der neu erbauten Volksschule, wo ich Schulwart war. Von dort zogen wir dann durch's Dorf. Zu dieser Zeit gab es auch noch Bauern, wo wir unsere Aufführungen machten, sie sorgten auch immer, dass genug Madln anwesend waren zum „Tanzen“.
Aber auch in den Gasthäusern und Cafes ging es immer hoch her.
Es war einfach immer eine ganz lustige, erlebnisreiche Zeit.
Gut in Erinnerung ist mir der Abend beim Hotel Charlotte. Es war die letzte Aufführung an diesem Abend. Ich ging mit meiner Ziach an der Spitze der Matschgerer in den vollgefüllten Saal, wo uns die Leute mit großen Beifall empfingen. Anschließend führten wir den Holzhacker auf.
Der Schöbeler Toni hatte uns eine große Pfanne Rühreier gemacht.
An diesen Abend hatten wir auch eine Goaß vom Stecherbauern dabei.
Als der Abend zu Ende ging, wollten wir natürlich die Goas zurück bringen – aber die Goas war verschwunden. Nach einigem suchen kam aber heraus, dass die Goas selber zum Stecherstall zurück kehrte.
So ging wieder einmal ein lustiger Amraser Matschgerertag zu Ende.
Es gäbe ja noch viele Geschichten aus alten Zeiten zu erzählen.

Der Matschgerspieler Herbert Edenhauser.