Unser "Schönheitshandeln" unter dem Skalpell

Am 8. Oktober luden Elisabeth Anker (Haus der Begegnung) und Petra Kofler (Abteilung JUFF, Fachbereich Frauen und Gleichbehandlung) zum Tiroler Frauensalon ein: Thema Schönheit. Die Gäste waren die Schönheitschirurgin Elisabeth Zanon und die Philosophieprofessorin Anne Siegetsleitner.

"Schönheit hat ganz viele Gesichter. Schön ist der Mensch, der eine gute Ausstrahlung hat", meinte Dr. Elisabeth Zanon gegen Ende der ersten Podiumsdiskussionsrunde. Sätze, die aus dem Munde einer Schönheitschirurgin eher seltsam anmuten. Und passend dazu erinnerte sich die Professorin für praktische Philosophie der Universität Innsbruck, Dr. Anne Siegetsleiter, an ein Buch, das sie als Kind begeistert gelesen hatte und in dem ein Kapitel überschrieben war mit einem für sie nachhaltig tröstenden Satz: "Sogar die Miss World hat eine zu lange Nase".

Boomende Schönheitsindustrie

Warum trotzdem eine ganze Schönheitsindustrie von dem Wunsch nach einem perfekt schönen Körper boomt und Jugendliche oft schon mit 13 die ersten Diäten hinter sich haben und gerade in Tirol überdurchschnittliche viele auch an Essstörungen leiden, dem gingen die vier Frauen auf dem Podium und auch ihre interessierten Zuhörerinnen im Haus der Begegnung auf den Grund. Macht Schönheit gut und glücklich? Ist Schönheit ein unabdingbarer Erfolgsfaktor? Sind wir für unsere Schönheit selber verantwortlich? Und kann zuviel Schönheit auch schaden?

All das und noch viel mehr wurde an dem kurzweiligen Frauenabend aus verschiedensten Perspektiven diskutiert. Anschließend gab es zu den Saxophonklängen von Viktoria Köppl noch eine körperliche Stärkung mit den Köstlichkeiten aus der Küche des Hauses, bevor die Besucherinnen durchaus nachdenklich heimgingen...

Der nächste Frauensalon findet am 31. März 2016 statt.