Sätze wie Tarnmäntel

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Sätze wie Tarnmäntel

Carolina und Ralph Schutti waren im Rahmen der Aktionswoche der 13 Innsbrucker Bibliotheken in der Bücherei der Ursulinen am 10. März in der Höttinger Au zu Gast.

"Könnte man all die Geschichten wie einen Schutzschild vor den Leib halten, sich fremde Sätze umhängen wie einen Tarnmantel." Mit Sätzen wie diesen versucht Maja, eine der Hauptfigur eines Romans von Carolina Schutti, sich in einer Sprache, die nicht ihre Muttersprache ist, zu beheimaten und mit dem Sprachverlust fertig zu werden. Unverfängliche Sätze als Tarnmäntel für das Unaussprechliche und Unsagbare, Dunkle und Traumatische. Diese Kunst, über gewisse Themen zu schreiben, ohne sie aussprechen zu müssen, beherrscht Caronlina Schutti. Die Innsbrucker Autorin, hatte erst mit 30 mit dem Schreiben begonnen, nachdem sie ihren Sohn Xaver geboren hatte. In ihren Büchern lenkt sie den Blick auf mitunter karge, beklemmende Seelenlandschaften. Man möchte sie lieber nicht so genau sehen, die nackten Wirklichkeiten hinter den Tarnmantelsätzen, die man dann irgendwann einmal beim Lesen zu vermuten beginnt. Und doch! Man kann sich den Bildern nicht entziehen, die immer näher zu den vergangenen Erlebnissen hinführen, die die Protagonisten zu dem machten, was sie sind wenn wir sie in ihrem Alltag kennenlernen.

Aktionswoche "Die Dreizehn" Innsbrucker Bibliotheken

Schutti las im Rahmen der vom 29. Februar bis 11. März von den dreizehn Innsbrucker Bibliotheken veranstalteten Aktionswochen mehrmals aus ihren drei bisher erschienenen Büchern. Dabei wurde sie von ihrem Mann Ralph Schutti auf der Elektrischen Laute, einem neu entwickelten Instrument, beeindruckend begleitet. Die Autorin griff auch selbst zum Mikrophon, hatte sie doch neben Germanistik, Anglistik und Amerikanistik auch Konzertgitarre und Gesang studiert. Ralph Schutti erklärte diese Kooperation von Wort und Musik kurzerhand zum "Electric Lute Projekt" - und es hat dem Publikum gefallen. Sehr sogar!

Anschließend lud die Bibliothekarin Mag. Verena Reinalter zu einem Buffet, bei dem es Gelegenheit gab miteinander und mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Mit ihren über 11.000 Medien und 25.000 Entlehnungen pro Jahr ist die Bibliothek der Konventsschule der Ursulinen ein Kulturzentrum in der Höttinger Au, das von weit mehr als nur von den Hhauseigenen SchülerInnen und Lehrkräften benutzt wird.

Bisher erschienene Bücher:
Eulen fliegen lautlos
einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein
wer getragen wird, braucht keine schuhe

Mehr zu den Künstlern:
http://www.ralphschutti.at/home.html
http://www.carolinaschutti.org/home.html

Bibliothek: Öffentliche Bücherei Ursulinen

Wo: Öffentlich Bücherei Ursulinen, Fürstenweg 86, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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