Achtung Zecken!
Zecken genießen als Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) einen üblen Ruf. Das Kremstal zählt zu den Risikogebieten.
BEZIRK. Zecken haben als Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) einen üblen Ruf. So war die FSME vor der Impfära die in Österreich häufigste Infektionskrankheit mit Gehirnhautentzündung. "Man darf aber nicht übersehen, dass die blutsaugenden Spinnentiere auch noch andere Erkrankungen übertragen können, wie z.B. die Borreliose", erklärt Ingrid Mayreder-Hohenbichler, Ärztin für Arbeitsmedizin am Landeskrankenhaus Kirchdorf/Krems. "Während die Borreliose gut antibiotisch behandelbar ist, gibt es im Erkrankungsfall der viralen FSME keine spezifische Therapie. Eine FSME-Erkrankung verläuft oft schwer und hinterlässt häufig bleibende gesundheitliche Schäden. Der einzig wirksame Schutz gegen FSME ist die bewährte Impfung."
Die Gefahr einer FSME-Infektion besteht immer dann, wenn man sich in einem FSME-Risikogebiet in der Natur aufhält z.B. im Garten, beim Hund ausführen, beim Joggen, beim Wandern auf Feldwegen und Wiesen, auf Spielplätzen und im Schwimmbad. Risikogebiete für FSME in Oberösterreich sind besonders der gesamte Donauraum, das Mühlviertel, Sauwald und Innviertel. Im südlichen OÖ entlang der Traun von Bad Ischl bis Lambach, das Almtal von Grünau bis Vorchdorf und das Kremstal von Klaus bis Kirchdorf.
Rechtzeitig Impfen schützt!
Wenn schon impfen, dann am besten noch in der kalten Jahreszeit, damit man bereits geschützt ist, wenn die Zeckenaktivität beginnt. (Besonders im Mai bis Juni und im September). Eine Übertragung ist allerdings während der ganzen warmen Jahreszeit bis spät in den November möglich. Auch die FSME-Impfung kann grundsätzlich während des ganzen Jahres durchgeführt werden.
Was bringt die Impfung?
Zufolge der derzeit schon hohen Durchimpfungsrate ist die FSME bedingte virale Gehirnhautentzündung von 700 Fällen pro Jahr auf 50 Erkrankungsfällen im Jahr 2012 zurückgegangen. Die Einführung der FSME-Impfung hat vor allem in den Altersgruppen unter 50 Jahren die Erkrankungen um fast 95 % zurückgedrängt. Sorgenkinder bleiben die “50plus“, bei denen die Erkrankungsfälle praktisch nicht abgenommen haben. Dies ist zusätzlich bedenklich, weil ältere Personen deutlich schwerer erkranken als junge Menschen und die Impfung nicht so lange und zuverlässig schützt.
Um Erkrankungszahlen niedrig zu halten bzw. noch weiter zu reduzieren ist es wichtig, korrekte Impfintervalle einzuhalten.
Die Auffrischungsimpfungen
Die erste Auffrischung sollte drei Jahre nach der Grundimmunisierung (3.Teilimpfung) verabreicht werden. Alle weiteren Auffrischungen erfolgen bis zum vollendeten 60. Lebensjahr im 5-Jahres-Abstand.
Ab dem 61. Geburtstag sollte der Impfschutz alle drei Jahre erneuert werden.
Die Verträglichkeit der Impfung ist ebenfalls sehr gut, nur selten gibt es lokale Reaktionen an der Impfstelle. Bei Kindern unter 12 Jahren kann es mitunter zu kurzzeitigem Fieber nach der Impfung kommen.
Die FSME-Impfung ist generell sehr gut wirksam, es gibt kaum „Impfversager“.
FSME-Impfaktion 2013 von 1. März bis 31. Juli 2013
Die Impfstoffkosten betragen für den Erwachsenenimpfstoff € 30,70 (inkl. MwSt), und für den Kinderimpfstoff € 25,90 (inkl. MwSt.). Die Krankenkassen leisten einen Impfkostenzuschuss, der meistens direkt beim Kauf in der Apotheke oder beim Hausapotheken-führenden Arzt abgezogen wird. Der Impfkostenzuschuss der OÖ GKK beträgt € 3,63.
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