Ebenthaler Zucht ist die beste

EBENTHAL (vp). Andreas und Michaela Privasnig standen vor Jahren vor jener Frage, die sich viele Landwirte stellen: Nebenerwerb oder Vergrößerung und Spezialisierung des Petekhofs. "Wir entschieden uns, die Milchwirtschaft, die wir von meinen Schwiegereltern übernommen hatten, aufzugeben. 1995 haben wir den ersten Anguszuchtbullen gekauft", schildert Andreas Privasnig.
Eine gute Entscheidung. Für die nächsten drei Jahren darf sich der Petekhof als beste Angus-Rinderzucht Österreichs bezeichnen, man siegte bei der Bundesfleischrinderschau in Ried, abermals (siehe unten). "Unsere Entscheidung fiel aufgrund der tollen Fleischqualität auf das Angus-Rund, später kam erst die Zucht hinzu. So decken wir nun mehrere Schienen ab", so Privasnig. Einerseits wird Rindfleisch im eigenen Hofladen und an die Gastronomie verkauft, andererseits züchtet man als nur einer von sieben Angus-Zuchtbetrieben in Kärnten die hornlosen Rinder.

Zucht ewiger Lernprozess
Unterstützt von den Schwiegereltern, kümmern sich Andreas und Michaela Privasnig sowie Sohn Andreas (22) um den Petekhof. Wer hier einkauft, kann sich zu 100 Prozent regionaler Qualität sicher sein. Alles passiert hier: von der Befruchtung, über das Leben der Muttertiere gemeinsam mit ihren Kälbern auf der Weide bzw. im großen Laufstall bis zur Schlachtung. Auch das Futter für die Tiere wird am Hof angebaut. Zusätzlich kümmert man sich "ganz nebenbei" noch um etwa 30 Mastschweine, Schafe und Hühner, den Hofladen und etwa 30 Hektar Wald.
Gut, dass Sohn Andreas sich seit jeher für Rinder interessiert. Er nennt eine landwirtschaftliche Ausbildung und eine Lehre in der Fleischverarbeitung sein Eigen und wird den Hof übernehmen. "Schon als Kind hat Andreas das Sparschwein geplündert und sich einfach ein Kalb gekauft, ohne dass wir es wussten", schmunzelt Mama Michaela.
Ziel ist, dass Andreas jun. sich eigenverantwortlich um die Zucht kümmert, die Eltern um die Direktvermarktung. Eine große Aufgabe, wie sein Vater erklärt: "Die Zucht ist ein ewiger Lernprozess." Mit dieser will Andreas jun. über die Grenzen hinaus bekannt werden. Und auch für Schafe interessiert sich der 22-Jährige immer mehr: "Hier wird es mit der Zucht vielleicht auch etwas werden." Lammfleisch wird schließlich immer beliebter ...

Zur Sache:
Am Petekhof leben ca. 270 Rinder. Die Angus-Rinder wachsen in Gemeinschaft mit ihren Muttertieren artgerecht auf. Jungrinder - mit zwölf bis 14 Monaten - werden am Hof geschlachtet, das Fleisch im Hofladen und an die Gastronomie (z. B. Casino Velden, Parkhotel Pörtschach, GH "Der Lamplwirt" Ebenthal und Kirschnerhof Maria Rain) verkauft. Etwa 70 der 270 Rinder gehören zur so genannten Nachzucht und werden als Zuchttiere verkauft.

Das Angus-Rind wurde erstmals um 1870 in Ostschottland gezüchtet. Das Tier ist genetisch hornlos, was die Gefahr bei der Haltung für Mensch und andere Tiere verringert. Da es rund 150 Jahre ausschließlich auf Fleisch hin gezüchtet wurde, ist die Qualität des Fleischs sehr gut.

Zuchterfolge: Neben einigen Erfolgen bei der Kärntner Fleischrindermesse errang man heuer bei der alle drei Jahre ausgetragenen Bundesfleischrinderschau in Ried den Gesamtsieg für weibliche und männliche Rinder. Schon 2010 siegte man bei den männlichen.

Im Petekhof-Hofladen erhält man alles vom Angus-Rind, die ca. 30 Mastschweine liefern weiters Gustostückerln für die Jausenplatte. Der Hofladen ist jeden ersten Donnerstag und Freitag im Monat von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Info / Kontakt: Familie Privasnig, Kossiach 5, Ebenthal, www.petekhof.at