"Wenn sie bitte mitkommen möchten..."
Die Damen des „Lions Club Mittelkärnten - Anima Carinthiae“ bringen einen berühmten Klagenfurter auf die Bühne des Amthofs Feldkirchen: Der Schauspieler und Bariton Max Müller liest am Freitag Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“.
Oft zu Unrecht als düster verschrien, gehört Hauffs „Kaltes Herz“ zu den großen literarischen Schöpfungen. „Es ist einer der schönsten, unheimlichsten und zeitlosesten Texte der deutschen Romantik“, begründet Müller die Wahl des Märchens. Hauff (1802-1827) erzählt darin die Geschichte vom armen Köhlerburschen Peter Munk, der seine Seele dem Bösen verschreibt und erst durch einschneidende Schicksalsschläge die eigentlichen Werte des Lebens und der Liebe entdeckt. „Ein wahrhaft faustischer Stoff“, beschreibt Müller. Begleitet wird die Lesung von Klängen der Harfenistin Elisabeth Goritschnig. Der Reinerlös des Abends ist einem durch einen Unglücksfall querschnittsgelähmten 22-jährigen Mann aus dem Bezirk Feldkirchen gewidmet, um ihm eine Lebensumstellung bzw. Umschulung zu ermöglichen. Für diesen karitativen Zweck stellen die Künstler ihre Gage zur Gänze zur Verfügung.
Als Schauspieler ist Müller vor allem durch die „Rosenheim Cops“ Stammgast in den heimischen Patschenkinos: Er spielt in dieser ZDF-Serie den charmanten Polizeihauptmeister Michi Mohr, die gute Seele bei den Ermittlungen der Kommissare, die typisch bayrisch oft mit den Worten "Es gabat a Leich'" beginnen. Mit seiner oft übereifrigen und ab und an auch tollpatschigen Art, liefert er in vielen Fällen den zündenden Hinweis auf die Täter, um sagen zu können: "Wenn sie bitte mitkommen möchten ...". Dafür wurde Müller vom Freistaat Bayern zum „Bayerischen Ehrenkommissar“ ernannt. Ab Mitte März nimmt der Klagenfurter wieder sein Ehrenkommissariat wahr und dreht in Rosenheim und Umgebung die 13. Staffel der Krimireihe.
Als Sänger „verewigte“ er im Vorjahr das selbst konzipierte Soloprogramm „Ewig Dein Mozart“ in Form einer CD. Zu hören darauf (bzw. in den gleich betitelten Abenden) gibt’s Lieder und Auszüge aus den Briefen des Komponisten (im Handel oder in diversen Onlineshops, Label: Solo Musica; Infos auf maxmuelleronline.de, www.solo-musica.de).
„Singen ist Spielen mit der Stimme“, sagt Müller über den Konnex seiner beiden zum Beruf gewordenen Leidenschaften Musik und Schauspiel. In den Soloprogrammen kommt eine weitere seiner Leidenschaften zum Ausdruck: Literatur. Müllers literarisch-musikalische Programme beschäftigen sich mit dem Liedschaffen von Franz Schubert (Titel: „..., dass man gelegentlich eine Semmel und ein paar Äpfel essen möchte!“, Franz Schubert in Texten und Liedern), dem Phänomen Robert Stolz, Verbotenen Liedern („In diesem Lande und in dieser Zeit. Verbotene Lieder verbotener Komponisten 1933 - 1945“), Johann Nestroy („Achtung Nestroy“) und seiner Wahlheimat Wien („Wien – Ein Programm“).
Lions Club Mittelkärnten präsentiert den Benefizabend „Märchenklang – Klangmärchen“ mit Max Müller: Freitag, 1. März, 19 Uhr, Amthof Feldkirchen. Karten (verbindliche Reservierung: lions.mittelkaernten@gmx.at, sowie Tourismusbüro, Raiffeisenbank Feldkirchen.
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