Wie geht es mit der Austria Klagenfurt weiter?

Ein Fanplakat der Austria Anhänger. Der Vergleich hinkt allerdings... | Foto: Hober
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KLAGENFURT. Die Austria Klagenfurt lud in die VIP Räumlichkeiten des Wörthersee Stadions zum "Infoabend", um den Vereinsmitgliedern und den Medien die - wie es im Laufe der Veranstaltung immer wieder betont wurde - "die Wahrheit zu sagen."

Ein Protokoll einer Krisensitzung

Austria Klagenfurt Präsident Peter Svetits meinte eingangs: "Ich bin mit einer Motivation und Euphorie nach Klagenfurt gekommen, um etwas aufzubauen, um nach zwei, drei Jahren in die Erste Liga aufzusteigen. Ich bin eines Besseren belehrt worden, was die finanzielle Belange hier in Klagenfurt betrifft." An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass ein Plan - in 2, 3 Jahren aufzusteigen - auch in Villach beim VSV verfolgt wurde. Das Ergebnis ist bekannt. Selbst der RZ Pellets WAC brauchte acht Jahre, um aus der Regionalliga aufsteigen zu können - und dort waren weit bekanntere Namen in den Kadern der einzelnen Saisonen am Werk.

Bitte: Sachliche Diskussion

Svetits weiter: "Und ist es gelungen, einen Sponsor aus Spanien an Land zu ziehen. Dieser hat allerdings, trotz rechtmäßigen Vertrags, seinen Teil nicht eingehalten." Svetits hoffe für die Austria, dass ein "politisches Hickhack" nicht den Club soweit bringen würde, dass dieser zudrehen müsste. "Die Situation sieht nicht so schlecht aus, wie es die Medien dauernd bringen", so Svetits.

99.713 Euro Schulden

Gerd Miesenböck, ohne offizielle Funktion (Spielervater), brachte einige Zahlen ans Tageslicht: "Die Austria ist unter Loibnegger & Co. mit einem Budget von 700.000 Euro gestartet. Nach sieben Monaten war das Geld weg, dazu noch 400.000 Euro Schulden angehäuft. Die Austria ist mit 7. September 2011 mit neuen Personen, neuer Geschäftszahl gestartet. Es ist nicht mehr die alte Austria. Dank Personen wie Matthias Dollinger senior und Heimo Vorderegger, die insgesamt 1,2 Mio. Euro aus der privaten Tasche in den Club investiert haben, würde es keine Austria mehr geben." Er hob den finanziellen Aufwand hervor, den der Club zu tragen hätte. Von der Trainingsplatzmiete bis hin zur Reinigung müsse die Austria laut Miesenböck pro Saison allein schon 64.900 Euro aufbringen.
Derzeit habe der Club Schulden in der Höhe von 99.713 Euro (inkl. ausständiger Spielergehälter).

"Bin enttäuscht"

Matthias Dollinger senior meldete sich zu Wort: "Ich bin von einigen Leuten aus der Stadtregierung enttäuscht. Mir steigt die Grausbirne auf, wenn ich immer lese, wieviel Steuergeld schon geflossen sein soll." Im nächsten Augenblick allerdings hob er hervor: "Ohne Stadt und Land wird es aber nie gehen. Wir werden immer Förderungen brauchen, das ist ja logisch."
Dollinger erzählte von einem Gespräch vor zwei Jahren zwischen ihm und Stadtrat Jürgen Pfeiler: "Bei der Feier zu meinem 60. Geburtstag habe ich mit Pfeiler gesprochen. Damals habe ich gesagt, wenn wir jährlich 120.000 Euro bekommen, erledigen wir den Rest. Das könnten wir schaffen. Pfeiler hat mir damals versprochen, dass das möglich wäre. Passiert ist nichts."

Bürgermeister pro Austria

Bürgermeister Christian Scheider: "Man kann nicht unterschiedliche Sportarten oder Vereine miteinender vergleichen. Ich stehe dazu, dass wenn wer Hilfe braucht, sich die Stadt dem auch annehmen muss. Der Stadtsenat sollte der Austria helfen. Svetits hat berichtet, dass er die kolportierten 100.000 Euro nur als Überbrückung brauchen würde."

Sportstadtrat contra Austria

Sportstadtrat Jürgen Pfeiler musste als Buhmann herhalten. Während Peter Steinkellner (ÖVP, gegen eine finanzielle Hilfe) der Einladung zu diesem Abend nicht nachkam, erklärte Pfeiler: "Die Nachwuchsabteilung muss sich keine Sorgen machen. Dieser Bereich ist abgesichert. Allerdings, wenn wir jetzt 100.000 Euro nachschießen, dann schießen wir in die Vergangenheit nach."
Pfieler fuhr fort: "Wir haben viele Vereine in Klagenfurt, die gefördert werden wollen. Wir können nicht mehr 100.000 Euro hineininvestieren. Die Stadt hat einen Abgang von 17 Mio. Euro zu verkraften. Es müssen alle Vereine den Gürtel enger schnallen."

"Brauchen richtige Rahmenbedingungen"

Präsident Svetits widersprach Dollinger senior: "Ich will bessere Rahmenbedinungen und keine Förderungen. Wir haben derzeit Bundesliga-Rahmenbedingungen, die wir uns nicht leisten können. Wir brauchen Bedingungen für die Regionalliga und Möglichkeiten, das Sponsoring auszuweiten. Wo ist heute der Landeshauptmann? In der Bundesliga geht es ohne Stadt und Land auch nicht. Rapid wird von Wien Energie, die Austria Wien vom Verbund oder Innsbruck von Wasserkraft Tirol gesponsert. Ich hoffe, dass uns die Stadt hilft - auch bei der Suche nach Sponsoren."

Matthias Dollinger junior gab ebenso eine Wortmeldung ab - in Richtung Pfeiler: "Man sieht, dass Sie nie Fußball gespielt haben. Was macht ein Nachwuchs ohne Kampfmannschaft. Dieser braucht eine Kampfmannschaft, die als Vorbild fungiert."

Fazit: Scheider will das Thema Austria Klagenfurt noch einmal im Stadtsenat zur Sprache bringen.

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