Die Alternative zum Gericht

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Mediatoren sind zur Stelle, wenn gestritten wird. Ihre Dienste werden immer öfter in Anspruch genommen.

INNENSTADT. Ein Schüler schlägt den anderen. Eine Grillparty stört den Nachbarn. Und eine Betriebsübergabe will einfach nicht in geordneten Bahnen verlaufen. So unterschiedlich diese Fälle auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: Es wird gestritten. Dem Streit folgt oft eine Phase, in der überhaupt nicht miteinander geredet wird - bis zur nächsten Eskalation. In solchen Fällen sind Mediatoren zur Stelle - professionelle Vermittler, die sich um eine Lösung bemühen, auf der man aufbauen kann. In Klagenfurt wurde jetzt der "Tag der Mediation" begangen.

Wie ist die Akzeptanz dieser Berufsgruppe in Kärnten? "Es wird immer besser", sagt Gabriele Koschutnig, Landessprecherin des Bundesverbandes für Mediation, "vor 14 Jahren haben die Leute Mediation oft mit Meditation verwechselt." Doch auch abseits von sprachlichen Missverständnissen haben es die Mediatoren oft schwer, sich zu behaupten, erklärt Koschutnig: "In Österreich ist der Gang zum Gericht oft der erste Weg. Dabei könnte man sich durch eine Mediation ein langes und teures Verfahren sparen. Doch ich habe oft den Eindruck, dass die Leute lieber eine externe Person haben, die eine Sache entscheidet, statt einer Mediation, an der beide Parteien mitarbeiten müssen."

Das Feld, in dem die Mediatoren tätig sind, ist weit: Vom Sozial- bis zum Wirtschaftsbereich, von Unstimmigkeiten in der Schule bis hin zu solchen in der Familie. Meist ist bereits der Schritt, sich an einen Mediator zu wenden, ein wichtiger Teil der Lösung. "Es fällt sehr schwer, sich einzugestehen, dass man Probleme hat. Viele Leute halten das immer noch für ein Zeichen von Schwäche, dabei ist es ein Zeichen von Vernunft und Stärke", sagt Elke Ranner, die Sprecherin der Experts-Group Wirtschaftsmediation.

Das ist übrigens auch etwas, das sich durch alle Bereiche der Mediation durchzieht, erklärt Michaela Rimmer, die auch gleich einen Tipp für die Bewältigung eines Streites gibt: "Man sollte sich vom Thema distanzieren, alles ganz nüchtern und nicht mehr emotional aufgeladen betrachten - und anerkennen, dass es mehrere Standpunkte zu einem Thema gibt." Bereits damit, andere Sichtweisen zu akzeptieren, habe man einen großen Schritt auf dem Weg zur Lösung getan.

Zur Sache

Themenbereiche der Mediation

Familie
Mediation soll haltbare Vereinbarungen zur Bewältigung des familiären Alltages schaffen. Sie soll aber auch die Orientierung bei Trennungen, Scheidungen oder Todesfällen unterstützen.

Gesundheit, Soziales und Sicherheit
Ziel ist eine gesunde und sichere Interaktion zwischen den Menschen. Die Mediation soll Gewaltbereitschaft reduzieren und die Aufrechterhaltung sozialer Gesundheit unterstützen.

Nachbarschaft und interkultureller Bereich
Heute treffen immer öfter unterschiedliche Persönlichkeiten, Gewohnheiten und Kulturen aufeinander. Mediation fördert die Akzeptanz des "Fremden" von nebenan.

Öffentlicher Bereich
Die Mediation soll die Einbindung der Bürger in politische Entscheidungen verbessern - getroffene Regelungen werden dadurch eher angenommen.

Schule und Bildung
Die professionelle Vermittlung geeigneter Kommunikations- und Verhaltensformen fördert den Lernerfolg und nützt der Zivilcourage sowie dem Aufbau demokratischer Entscheidungsstrukturen. Durch Mediation in der Schule soll ein spielerisches und integriertes Lernen dieser Fähigkeiten gelingen.

Wirtschaft
Wirtschaft lebt vom Teamgeist der handelnden Personen. Dabei sind immer komplexere Situationen zu bewältigen. Mediation soll der Existenzsicherung von Unternehmen und Organsiationen dienen.

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