Josef Höchtl: "Irgendeiner muss immer der erste sein"
KLOSTERNEUBURG/BUDAPEST. Seit 12 Jahren beschäftigte sich der Klosterneuburger Josef Höchtl mit dem Aufbau einer internationalen Privatuniversität, der Gyula Andrássy Universität in Budapest. Dafür bekam er von Präsident Victor Orban den Senatorentitel verliehen.
Was ist das besondere an der Universität in Ungarn?
HÖCHTL: "Die Gyula Andrássy Universität ist die einzige deutschsprachige Uni in Europa, alle Vorlesungen werden ausschließlich auf Deutsch gehalten."
Wieso wurde die Universität in Ungarn angesiedelt und nicht in einem deutschsprachigen Land?
HÖCHTL: "Es sollte eben kein deutschsprachiges Land werden, es sollte aber auch nicht weit weg sein. Ungarn hat sich dafür angeboten und sich auch finanziell gut beteiligt."
Wie groß war die Freude bei der Verleihung des Senatorentitels?
HÖCHTL: "Ich habe mich sehr gefreut, auch als Orban die Festrede auf mich hielt, aber mit 69 Jahren ist man nicht mehr nervös."
Gibt es einen persönlichen Bezug zu Ungarn?
HÖCHTL: "Mir gefällt die ungarische Art, es ist ein gewisser Pfeffer in den Menschen drinnen, der sie anders macht."
Wieso trägt die Universität keinen deutschen Namen?
HÖCHTL: "Das war beabsichtigt. Außerdem hat der Name einen Bezug zu Österreich, immerhin kursieren nach wie vor unter den Historikern die Gerüchte, dass Kaiserin Elisabeth mit Gyula Andrássy eine Liebesbeziehung hatte – ich glaube das allerdings nicht."
Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Victor Orban?
HÖCHTL: "Er ist positiv eingestellt und trotz Unstimmigkeiten gab es keine großen Probleme – Er ist nicht der Teufel, wie man sonst immer hört."
Was sagen Sie zur ungarischen Flüchtlingspolitik?
HÖCHTL: "Die Ungarn hatten nie viel mit Ausländern zu tun, deshalb herrscht meiner Meinung nach diese Skepsis Flüchtlingen gegenüber – sie haben Angst, unterwandert zu werden. Allerdings schätze ich es auch nicht, wenn über alle 'drübergefahren' wird."
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