Hohe Auszeichnung im Steiner Ruder Club
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und vor allem die Vereinsmitglieder feierten 140 bewegte und herausfordernde Jahre einer wichtigen Kremser Institution. Ehrenobmann KR Curt Jaksche erhielt für sein Wirken rund um den Steiner Ruder Club die Goldene Ehrennadel mit Lorbeerkranz
1876 wurde der Steiner Ruder Club, viertältester Verein der Stadt, mit Hilfe der Tabakfabrik und begüteter Wirte aus Stein gegründet. 1926 wurde mit dem Bau des heutigen Bootshauses begonnen. Den Olympiamedaillen 1936 folgten die Kriegsjahre und 1945 ein mühevoller Wiederaufbau des Vereins, immer wieder Hochwasser und vereinzelte sportliche Erfolge wechselten einander ab. Bauliche Veränderungen - die Verschiebung des Clubhauses 1975, der Hochwasserschutz und ein Zubau mit Terrasse, Fitnessraum und Sauna 1996 - prägten die Geschichte. 2001 feierte man den ersten österreichischen Junioren-Meistertitel, 2008 und 2009 waren weitere sportlich besonders erfolgreiche Jahre.
Genügend Anlässe, die Vergangenheit zu reflektieren. Auch, um sich die Bedeutung der Beibehaltung von Traditionen vor Augen zu halten. Speziell dann, wenn das Zusammengehörigkeitsgefühl in diesen gesellschaftlich herausfordernden Zeiten an Terrain verliert. Im Steiner Ruderclub werden Werte wie finanzielle Absicherung, Förderung der Jugend, Gemeinschaftswesen und genussvolles Feiern gepflegt. Attribute, die dazu beitragen, neue Interessenten aus allen Altersklassen anzusprechen. Das heurige Sommerfest des Ruderclubs ist eine nächste gute Gelegenheit dafür.
Stimmen zum Fest
Obmann Johann Allinger: „Neben dem 140-jährigen Geburtstag ist die Präsentation des Denkmals unserer erfolgreichen Olympioniken Hradetzky und Landertinger an dessen hoffentlich letzten Standort ein Highlight. Die Finanzierung der heute getauften Boote wäre wie vieles ohne Gönner und Sponsoren nicht möglich gewesen. Unser jährliches Sommerfest stellt eine weitere wichtige Einnahmequelle für die Anschaffung von Boots- und Trainingsmaterial dar. Die Erhaltung der Tradition ist mir extrem wichtig - als kleiner Verein sind wir zwar der Vergangenheit behaftet, haben aber zum Glück viele Jugendliche, mit denen wir in die Zukunft planen können.“
Ehrenobmann KR Curt Jaksche. „Ich bin seit 64 Jahren Mitglied, 60.000 km gerudert und stehe kurz vor meinem 90er. Der Verein bedeutet alles für mich. Fritz Landertinger und Gregor Hradetzky haben ihre Medaillen für Österreich erkämpft. Zu Kriegsbeginn hatte Hitler ihnen einen Lehrstuhl an der Uni Köln angeboten, beide lehnten ab und verteidigten ihr Vaterland an der Front. Das reichte aus, um sie fälschlicher Weise als Nazis abzustempeln, was auch dem Ruf des Ruderclubs geschadet hat. Für Krems war die Bedeutung der Olympiamedaillen enorm, plötzlich war unsere damals noch kleine Stadt landesweit in den Schlagzeilen.“
Bürgermeister Reinhard Resch: "Ein Vorzeigeverein und Aushängeschild für die Stadt Krems. Nicht nur 140 Jahre des Bestehens, auch 90 Jahre Baubeginn des Clubhauses sind ein tolles Jubiläum. Die Mitglieder haben nach den negativen Auswirkungen der Lage direkt an der Donau immer wieder die Ärmel hochgekrempelt und bewiesen, dass sie alle in einem Boot sitzen. Neben vielen sportlichen Erfolgen muss man die großartige Gemeinschaftspflege hervorheben. Die Hausversetzung im Zuge der Verlegung der B3 war etwas Einmaliges, der Hochwasserschutz stellt ebenfalls einen Meilenstein dar. Es war Stadtrat Kisling und mir ein besonderes Anliegen, für das Hradetzky-Denkmal einen würdigen neuen Standort zu finden. Krems ist eine Stadt der gelebten Traditionen, da gehört auch der Ruderclub mit all seinen Facetten dazu."
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