LESERBRIEF zur Verkehrslage in Kufstein

Zitat aus dem Beitrag von Frau GM Mag. Karin Eschlmüller im Amtsblatt der Stadt Kufstein Nr 1 vom Jänner 2015: „Das Verkehrschaos findet nicht an den Begegnungszonen (Shared Space Zonen) statt, sondern leider an anderer Stelle.“

Wie kommt es dazu? Erst spricht man von Shared Space am Unteren Stadtplatz – nach überlanger Bauzeit und enormen Kosten von denen man nicht spricht ist es auf einmal ein Fußgängerzone durch die Hintertüre. Die Verkehrslösung wurde dabei ignoriert. Dann kommt der Fischergieß als Zone, auch hier wurde der Verkehr vergessen. Dann kommt die Shared Space Zone im Bereich des Goldenen Löwen. Der Beginn der Kinkstraße war auf einmal nur mehr einspurig und das Ventil des abbiegen nach links beim Löwen nicht mehr möglich. Stau in der toten Saison. Nun ist dieses Ventil offen, aber offensichtlich wussten in unserer Gemeinde nicht Alle, wie schick(?) die Asphaltierung wird. Siehe Beitrag Herr Mag. Salzburger im gleichen Amtsblatt.
Zusammenfassend: Wir haben kein Verkehrskonzept und vor allem keinen Plan. Betrachten sie die Praxis, dann müssen sich geschätzte 100 Busse täglich um die Apotheke und durch den Eppensteiner Durchgang plagen, jedes Verkehrsmittel in Kufstein zumindest einmal über den kleinen Kreis am Franz Josef Platz bewegen um irgendwohin zu kommen (unter Berücksichtigung der disziplinlosen Fußgänger) um dann nach Süden über den Stadtplatz fahren zu können durch die neue geplante Zone in der Kinkstrasse. Das funktioniert auch zu schlechten Tagen nicht. Der selbst verursachte Umwegverkehr ist beachtlich. Als Weissacher in die Stadt und zurück ist ein Plus von zumindest 30 %.
Das öfter zitierte Problem der Garagen ist gering. Wir haben eine große Kapazität derzeit und es kommt noch die große Garage im Kulturzentrum dazu. Eine Garage im Festungsberg ist aus Kapazitätsgründen sicher nicht notwendig. Eventuell träumt die Top City von Geld, welches sie nicht selbst verdient. Diskutieren könnte man die unterschiedlichen Tarife, was natürlich Entscheidung der Betreiber ist. Anregen könnte man einen direkten Zugang zum Oberen Stadtplatz von der Arkaden-Garage und einen weiteren direkten Zugang von der KISS-Garage zum Unteren Stadtplatz. Bei Letzterer ist die Zufahrt über „zig“ Ecken ein Problem, was sich sicher in den Erträgen spiegelt. Vor Jahren wurde auch für den Tourismus eine Ein- und Ausstiegstelle für Busse angesagt. Wo ist diese? Mit diesem Manko wurden sicher Busse für Tagesgäste aus der Stadt vertrieben.
Warum ist der Untere Stadtplatz tot? Nicht nur die fehlenden Busgäste, sondern die miserable Gestaltung des Unteren Stadtplatzes und des Fischergries spielen eine Rolle. Ich spreche von einer Steinwüste, aufgelockert mit Rostfiguren und sehe weit und breit keinen Charme. Dazu das oben zitierte Verkehrsproblem, trotz Shared Space. Die bisherigen Belebungsversuche waren mehr als kümmerlich und dem Folklore Image und fraglichen Trends zuzurechnen. Mit einigen Fuhren Erde und Bepflanzung könnt man Einiges erreichen, ohne dass die Feuerwehr Zufahrt und ein gewisser Lieferservice nicht mehr möglich wären. Einige Bäume würden auch nicht schaden. Ein Gartenarchitekt könnte wahrlich Wunder wirken.
Was wir brauchen ist eine Verbindung vom Fischergries nach Süden in den Bereich der Wechselberger Garagen, entweder über oder unter dem Inn, links- oder rechts-seitig um einen Kreis um die Innenstadt zu erreichen. Damit sind Fußgängerzonen, Shared Space Zonen und sonstige schöne, ruhige Zonen und Parks kein Problem. Kein Punkt im Zentrum ist mehr als 5 Geh-Minuten von einer Garage entfernt.
Ein neues Kostenungeheuer wächst in Form des Liftes zur Stadtpfarrkirche. Wie man hört barrierefrei mit einer Stufe, tunnelartig ansteigender Zugang und auf geht’s mit dem Lift. In dunklen Zeiten ist der Zugang durchaus geeignet als Latrine und auch für einen Quickie…..

Johann Telser, 19 Jahre Gastwirt am Unteren Stadtplatz

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