„Wachstum allein ist nicht alles“

RAIDING. „The Age of Less – Ist weniger das neue Mehr?“ – mit dieser Frage beschäftigten sich nationale und internationale Vordenker beim „Forum Burgenland“ im Liszt-Zentrum Raiding.

Kluges Wachstum

Die hochkarätig besetzte Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Dachmarke Burgenland“ statt. Wesentliches Merkmal ist dabei das „kluge Wachstum“, dem sich das Land verschrieben hat. „Wachstum allein ist nicht alles“, meinte LH Hans Niessl zu Beginn der Veranstaltung und verwies unter anderem auf das vor einigen Jahren entwickelte Leitbild „mit der Natur zu neuen Erfolgen.“

Lebensqualität

LHStv. Franz Steindl betonte, dass neben den ökonomischen Gesichtspunkten auch Faktoren wie Lebensgefühl oder Lebensqualität zu beachten sind.
Begeistert zeigten sich die Besucher vom Vortrag der deutschen Unternehmerin Sina Trinkwalder, die sich mit der Gründung der ökosozialen Textilfirma „manomama“ , in der sie hauptsächlich am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen beschäftigt, einen Namen gemacht hat.

„Wunder muss man selber machen“

„Ich finde Wirtschaft geil, und ich finde auch Gewinn machen geil, aber nicht nur für mich. Ich finde es geil, wenn ich für Menschen Arbeit schaffe“, fand Trinkwalder deutliche Worte. Ihre Anregung: „Beim klugen Wachstum müssen wir aller miteinander arbeiten und nicht gegeneinander.“ Und ihr Merksatz: „Wunder muss man selber machen.“

„Wachstum nicht nur in Zahlen begreifen“

David Bosshart vom Gottlieb-Duttweiler-Institut in der Schweiz, propagierte in seinem vielbeachteten Vortrag ein Zeitalter des „Weniger“. Für die Bewertung des Wohlstands wird das Bruttoinlandsprodukt zwar immer wichtig sein, aber in Zukunft durch soziale Indikatoren wie Nachhaltigkeit oder Lebenszufriedenheit erweitert werden. Bosshart: „Wir müssen aufhören, Wachstum nur in Zahlen zu begreifen.“