Bühnenperformance in der KUGA
Burgenländische Widerstandskämpferinnen: Hanna Sturm und Käthe Sasso
Vor wenigen Tagen ist die burgenländische Widerstandkämpferin Käthe Sasso 98jährig verstorben. Ihre Geschichte und die der 30 Jahre älteren Hanna Sturm sind Inhalt der Bühnenperformance „Ich widme meine Erinnerungen den Menschen dieser Welt“.
GROSSWARASDORF/VELIKI BORIŠTOF. „Auch im Burgenland gab es, bescheiden aber doch, politischen Wiederstand gegen das Nazi-Regime“, schreibt Regisseur Peter Wagner. „An vorderster Front finden sich dabei zwei Burgenland-Kroatinnen, die ihren Kampf gegen den Terror der Nationalsozialisten nicht nur mit unerschütterlich zähem Engagement führten, sondern mit Gefängnis, Folter und einem brutalen Überlebenskampf im Konzentrationslager bezahlten.“
Undenkbare Schrecken
Die Klingenbacherin Hannah Sturm, schon früh Mitglied der Arbeiterbewegung, durchleidet unter den Nazis undenkbare 7 Jahre Lagerhaft. Nach dem Krieg war sie bei mehreren Prozessen wichtige Zeugin, in der Heimatgemeinde wurde ihren Schreckensberichten jedoch kaum Glaube geschenkt: „Wenn das so schlimm gewesen wäre, wie du erzählst, hättest du es nicht überleben können“, beschreibt sie in ihrer Autobiografie, welche Stimmung ihr entgegenschlug.
Mit 16 ins KZ verschleppt
Käthe Sasso, mit Wurzeln in Nebersdorf, war erst 16 Jahre alt, als sie 1942 inhaftiert wurde. Sie trifft im KZ Ravensbrück auf Hanna Sturm, die ihr hilft zu überleben. 1945 gelingt Käthe Sasso die Flucht vom Todesmarsch und die Rückkehr nach Wien. Seit den 1990er Jahren war sie als Zeitzeugin aktiv – viel auch in Schulen.
Wachsam sein
Die Bühnenperformance setzt die Erlebnisse der beiden Frauen in Texten und Bildern um. Sie zieht die Zuschauer tief in den von den Frauen erlebten Schrecken. Sie zeigt ihre Fassungslosigkeit über die Reaktionen derer, die Mitläufer waren und später von nichts wissen wollten. Sie zeigt, wie das erlebte Grauen sie lebenslang verfolgte.
Sie ist zugleich ein Aufruf, unsere Demokratie zu hüten und wachsam zu sein gegenüber allen, die sie zu unterwandern trachten.
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