Offene Uni-Türen in Landeck

Podiumsdiskussion: Christopher Penz, Gregor Hoch, Peter Heimerl, Simone Zangerl, Gottfried Tappeiner und Andreas Mölk (v.l.).
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  • Podiumsdiskussion: Christopher Penz, Gregor Hoch, Peter Heimerl, Simone Zangerl, Gottfried Tappeiner und Andreas Mölk (v.l.).
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LANDECK (otko). Um der Bevölkerung aus der Region den Universitätsstandort Landeck näher zu bringen, fand vergangenen Freitag ein "Offenes Haus" im Campus in der Bruggfeldstraße statt. Das vor vier Jahren gegründete Bachelorstudium "Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus" gilt mittlerweile als eine Erfolgsgeschichte. Im November 2017 feierten die ersten AbsolventInnen ihre Sponsion im Stadtsaal. Derzeit gibt es konstant an die 110 Anmeldungen pro Jahr, wobei dann an die 100 das Studium beginnen. Aktuell besuchen 250 Studierende, verteilt auf drei Jahrgängen, das Bachelor-Studium. Aufgrund des großen Andrangs wurde im Herbst 2017 das Raumangebot um weitere 1.000 Quadratmeter erweitert. Die Ausstattung und das Platzangebot reicht nun für bis zu 300 Studierende aus. Die UMIT Hall und die Universität Innsbruck arbeiten hier zusammen. Das Land Tirol stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung.

Reges Interesse

Die beiden Studienleiter Univ.-Prof. Gottfried Tappeiner und Dozent Peter Heimerl konnten neben zahlreichen Interessierten auch Bgm. Wolfgang Jörg, Vizebgm. Peter Vöhl, LA Benedikt Lentsch, WK-Bezirksobmann Anton Prantauer, WK-Bezirksstellenleiter Otmar Ladner sowie Touristiker und Unternehmer begrüßen. Neben den Informationen zum Studium gab es auch Schnuppervorlesungen der Lehrenden. Schlusspunkt des Abends bildete die Podiumsdiskussion "Personalmanagement im Tourismus".

Polarisierende Diskussion

"Der alpine Tourismus ist geprägt von Klein und Mittelbetrieben, die nicht in der Lage sind ein professionelles Human Ressources Management zu betreiben. Trotzdem bestimmt das Personal maßgeblich die Qualität", leitete Dozent Heimerl die Diskussion ein. Für Hotelier Dr. Gregor Hoch (Lech/Landeck) ist der Tourimsmus eine Wachstumsbranche und der Markt für Personal ist hier sehr eng. "Der Druck für ordentliche Arbeitsbedingungen ist da und jene, die gute haben sind auch erfolgreich." Simone Zangerl, TVB-GF TirolWest, ortet aber ein schlechtes Image der Tourismusbranche, das es zu verbessern gilt. Jung-Hotelier Christopher Penz aus St. Anton a.A. vermisst oft die Wertschätzung der Kunden gegenüber den Mitarbeitern.
Dr. Andreas Mölk, Experte für Employer Branding, verwies drauf, dass die Branche hart und schnelllebig sei: "Das zentrale Produkt ist die Humanressource und hier gibt es einiges an Verbesserungsmöglichkeiten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es braucht hier professionelle Personalarbeit, Motivation, Bezahlung und Führungsschulungen. Work-life-Balance kostet mehr Geld als nur freie Kost und Logis anzubieten."
Für Hotelier Hoch braucht es vor allem Mitarbeitermotivation: "Es geht nicht immer nur um mehr Geld sondern um Wertschätzung und klare Richtlinien. Ich will in meinem Haus keine Söldner, sondern Mitarbeiter, die sich mit den eigenen Werten identifizieren und am gleichen Strang ziehen."
Prof. Tappeiner sah aber Widerspruch in den Aussagen, dass es einerseits schwierig sei Personal zu finden und andererseits, dass uns das Personal aus der ganzen Welt die Türe einrennt. "Wir brauchen qualifiziertes Personal und müssen alle Stärken und Schwächen analysieren. Hier gilt es im Interesse, dass beide Seiten einen Beitrag dazu leisten, um das Fachkräfteproblem zu lösen."

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