Stadt nimmt 104 neue Lehrlinge auf
Mit derzeit 344 Lehrlingen verweist die Stadt Linz als Lehrlingsausbildner sogar große Konzerne wie die ÖBB (116 Ausbildungsplätze) auf hintere Plätze. Nur die voestalpine bildet in Linz mehr Lehrlinge (412) aus. Auch bei den Neuaufnahmen liegt die Unternehmensgruppe Stadt Linz mit 104 Lehrplätzen auf dem zweiten Rang und bietet sogar mehr als doppelt so viele Lehrstellen wie die ÖBB. "Die Betriebe werden sich in Zukunft um Lehrlinge bemühen müssen. Ich hoffe, die Attraktivität der Lehre wird wieder an Bedeutung gewinnen, da ich hier Potenzial sowohl für junge Menschen als auch für Betriebe sehe", sagt Bürgermeister Klaus Luger.
Die meisten Lehrlinge nimmt das Magistrat auf. Hier beginnen im Herbst 60 junge Menschen ihre Ausbildung in elf verschiedenen Berufen. Dahinter folgen die Linz AG mit 21, das Allgemeine Krankenhaus mit 14 und die Seniorenzentren mit sieben neuen Lehrplätzen. GWG, Ars Electronica, Design Center und LIVA bilden aktuell 13 Lehrlinge aus. Die GWG verzeichnet zwei Neuaufnahmen.
Ausbildung für viele
Insgesamt hat der Magistrat in den vergangenen zehn Jahren rund 670 Jugendliche ausgebildet. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung möglichst vieler Jugendlicher und nicht auf dem städtischen Eigenbedarf. Deshalb werden seit dem Jahr 2005 keine Lehrlinge nach Ausbildungsende und gesetzlicher Behaltefrist in den Magistrat übernommen. Dabei stehen auch Plätze für Jugendliche mit erhöhtem Betreuungsbedarf zur Verfügung. Speziell konzipierte Förder- und Unterstützungsmaßnahmen sollen eine positive Berufsausbildung garantieren und den Absolventen einen gelungenen Start ins Berufsleben ermöglichen.
Förderunterricht für alle
Zur Unterstützung der Lehrlinge wird auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt, ein- bis zweimal wöchentlich Förderunterricht in Kleingruppen oder eine intensive Lernbegleitung während des Berufsschulbesuches organisiert. Sie ermöglicht auch Jugendlichen mit Lern- und Konzentrationsschwächen den positiven Abschluss der Berufsschule. „Damit geben wir jenen Jugendlichen eine Chance, die Schwierigkeiten bei ihrer Ausbildung haben“, sagt Bürgermeister Luger.
Als fixer Bestandteil der Lehrlingsausbildung sind außerdem verschiedenste Präventivmaßnahmen in die Ausbildung integriert, die Jugendliche auf die Gefahren in puncto Drogen und Suchtmitteln hinweisen. Die Lehrlinge werden auch im Umgang mit Finanzen, Internetfallen und in persönlichen Belangen unterstützt.
Kenntnisse erweitern
Um ihre Fähigkeiten auszubauen, haben alle Lehrlinge des Magistrats die Möglichkeit, Praktika in verschiedenen Partnerbetrieben der Stadt Linz zu absolvieren. Zusätzlich können sie sich in unterschiedlichen Seminaren Zusatzqualifikationen (Personalverrechnung, Rhetorikausbildung, Fremdsprachen-Kenntnisse) aneignen. 621 Mal haben die Lehrlinge im Ausbildungsjahr 2014 / 2015 diese Angebote genutzt. Seit 2011 kann außerdem die Lehre mit Matura absolviert werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.