Im Café Industrie hat es sich ausgespielt
Wegen falscher Betriebsgenehmigung dürfen keine Konzerte oder Lesungen mehr stattfinden.
MARGARETEN. Das Café Industrie am Margaretengürtel punktete zusätzlich zu Wiener Kulinarik auch mit abwechselungsreichen Konzerten oder Lesungen. Durch eine falsche Betriebsgenehmigung ist dies nun vorbei. "Jahrelang hat sich niemand an der Musik gestört. Aber nun ist es vorbei", sagt Besitzerin Ruth Binda.
Sie hat das Café Industrie einst von ihrer Mutter übernommen und wollte eine neue Kundschaft erreichen: "Ich habe einen Veranstaltungsmanager angestellt, der sich um die Konzerte und Lesungen gekümmert hat. Leider musste ich ihn nun entlassen, da ich mir eine Verwaltungsstrafe nicht leisten kann."
Es fehlt das Geld
Auch für einen Umbau, der für die passende Genehmigung vorgesehen ist, fehlt das Geld. Zu umfangreich würden sich Lärmschutz und der Umbau des Portals gestalten. "Die Behindertenrampe kann ich mir gerade noch leisten", so Binda. Jakob Wieser-Linhart ist ein Spezialist für die Betriebsanlagenregelung: "Live-Musik genehmigen zu lassen stellt eine sehr komplexe Angelegenheit nur mit dem massiven Einsatz finanzieller Mittel umsetzbar. Es geht dabei meist um die Lärmentwicklung, die auch bei Lesungen zu stande kommen können, etwa wenn das gesamte Publikum gleichzeitig über eine vorgetragene Pointe lacht."
100 Jahre Tradition
2014 feierte das Café Industrie seinen 100. Geburtstag. Die Zukunft scheint nun ungewiss: "Ohne Veranstaltungen verbuche ich deutlich weniger Einnahmen. Früher war die Stimmung bei uns toll, aber die vielen Bestimmungen haben viel kaputt gemacht, so Binda.
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