Buchtipp: Schicksalskinder – Die KZ-Babys von Mauthausen

Foto: Weltbild
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Im Frühjahr 1945, kurz vor Kriegsende, werden drei Kinder geboren: Hana, Mark und Eva. Ihre jüdischen Väter haben die Nazis ermordet. Ihre Mütter machen Unvorstellbares durch. Sie haben Hass und Verfolgung überlebt, das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau, wo sie voller Todesangst ihre Schwangerschaften vor Dr. Mengele und seinen grausamen Experimenten verborgen halten mussten, die Todestransporte zurück nach Westen, Arbeitslager, den Hunger, die Gewalt, schließlich den Transport ins Todeslager Mauthausen in Österreich. Die Mütter sind nur noch "lebende Skelette". Sie bringen ihre Kinder in einer Welt voller Grauen und Grausamkeit zur Welt:

Hana wird am 12. April 1945 als extrem untergewichtiges Kind im Arbeitslager Freiberg bei Dresden auf dem Fabrikboden geboren. Tags drauf wird das Lager aufgelöst. Mutter und Kind werden in einen Zug voller Gefangener gestopft, der so eng ist, dass Priska fürchtet, ihre Kleine könnte erdrückt werden. Es herrschen eisige Temperaturen.

In diesem völlig überfüllten Gefangenentransport wird Mark - am 20. April 1945 (dem Geburtstag von Adolf Hitler) als Sohn von Rachel geboren, auch er extrem untergewichtig. 17 höllische Tage später kommen die ausgemergelten Häftlinge in Linz an, müssen von dort zu Fuß ins KZ Mauthausen laufen.

Unter ihnen auch die dritte Mutter - Anka. Als ihre Kräfte versagen, wird sie einfach auf einen Holzwagen mit Toten und Dahin-Siechenden geworfen. In dieser entsetzlichen Situation bringt sie ihre Tochter Eva am 29. April 1945 zur Welt.

Es scheint, als hätten ihre Kinder in dieser Welt des Grauens nicht den Hauch einer Chance. Doch wie durch ein Wunder überleben sie und ihre Mütter. Mark und seine Mutter entgehen den Gaskammern von Mauthausen nur durch einen unfassbaren Zufall. Den Nazis ist das Zyklon B ausgegangen. Wenig später, am 6. Mai 1945 wird das Lager Mauthausen durch die amerikanischen Truppen befreit.

1500 Gramm Geburtsgewicht

Die Kinder, alle mit einem Geburtsgewicht von rund 1500 Gramm, überleben. Hana, kraftlos und schwach zurückgelassen in den Barracken, den Körper von eitrigen Blasen übersät, wird von einem US-Sanitäter gerettet. US-Soldaten päppeln die Mütter und ihre Babys ein paar Tage lang auf. Dann beginnt der mühsame Weg zurück ins Leben.

Jahrzehntelang wissen die drei nichts vom gemeinsamen Schicksal. Zum ersten Mal begegnen sich die drei "KZ-Babys", die heute in Amerika und in Großbritannien leben, 65 Jahre später zum Jahrestag der Befreiung des KZs Mauthausen. Und erfahren von der unvorstellbaren Geschichte der anderen.

"Schicksalskinder" von Autorin Wendy Holden ist das erste Buch, das die wahre Geschichte von drei Babys aufzeichnet, die im KZ Mauthausen, einem der gefürchtetsten Lager, unter schrecklichsten Bedingungen geboren wurden, von Müttern, die eigentlich nur noch den Tod erwarteten, die Gaskammer vor Augen. Einfühlsam mit Liebe zum Detail geschrieben – ein Buch, das dem Leser die Zeit und die Umstände drastisch veranschaulicht.

Das Buch 432 Seiten starke Buch erscheint am 8. Mai bei Weltbild. 13,5 x 21,5, Hardcover mit Schutzumschlag, 12,99 Euro.

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