Bezirk Melk: "Mir wurde zusätzlich mit dem Tod gedroht"
Eine rumänische Gastwirtin musste innerhalb eines Jahres mehrmals um ihre Existenz bangen.
BEZIRK MELK. "Ich komme mir vor, wie in einem schlechten Film", so beschreibt Luminita Pantilimon (Name von der Redaktion geändert) in gebrochenem Deutsch und unter Tränen die Situation, die sie seit über zwei Jahren erlebt.
Traum vom eigenen Café
2008 kaufte Pantilimon mithilfe eines – damals – edlen Kreditgebers, die Bank wollte ihr keinen Kredit geben, das abbruchreife Haus um 55.000 Euro. Die Gasthaus-Besitzerin investierte rund 170.000 Euro für die Sanierung des Hauses. "Ich bezahlte auch immer meine Miete (855 Euro) und andere anfällige Rechnungen ordnungsgemäß", so die Gastwirtin. Doch Anfang dieses Jahres nahm das Unglück seinen Lauf: Zuerst musste sie mit ihrer Tochter gegen deren Ex vor Gericht. "Nicht nur meine Tochter – das Verfahren läuft noch vorm Bundesgericht – zeigte er wegen Betrugs an, sondern mich auch", erzählt die gebürtige Rumänin. 2014 lieh sie sich 5.000 Euro von ihm. Dabei wurde ein Dokument aufgesetzt, wo vereinbart wurde, wie das Geld zurückgezahlt wird.
Aus 5.000 werden über 105.000
Vor Gericht traute die Kaffeehausbesitzerin ihren Ohren nicht, als aus den vereinbarten 5.000 Euro 105.000 Euro wurden. "Er gab vor Gericht auch noch an, dass er das Dokument nach meiner Unterschrift gefälscht hat", ist sie erzürnt. "Außer, dass sie mich freigesprochen haben, passierte ihm, trotz Urkundenfälschung, nichts. Das verstehe ich überhaupt nicht."
Drohung des Vermieters
Kaum ist der erste Ärger über diese Sache verraucht, kommt schon der nächste. "Ich habe angeblich einige Rechnungen vergessen zu bezahlen, welche aber nur an meinen Vermieter gingen und nicht an mich", sagt Pantilimon. Der Hintergrund: Im Mietvertrag steht, wenn Zahlungen ausbleiben, muss das Haus geräumt werden. So hätte er laut Vertrag das Recht die Familie auf die Straße zu setzen. Doch Pantilimon wehrte sich mit Einzahlungsbelegen. "Eines Abends war er so wütend auf mich, dass er mir vor Zeugen mit dem Tod drohte", erzählt sie unter Tränen, "mittlerweile liegt der Fall beim Volksanwalt auf."
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