Walter Schneck: "Es gab einfach kein Miteinander"
Der ehemalige "Zukunftsvisionär" bringt die untragbaren Zustände im Stadtrat auf den Punkt
MELK. Er hätte die Stadt Melk in die Zukunft führen sollen. Doch es kam anders. Walter Schneck tritt nach Unstimmigkeiten mit der ÖVP Melk als Stadtrat zurück. Die Gründe dafür verrät er den BEZIRKSBLÄTTERN im Interview.
Herr Schneck, was waren Ihre Beweggründe, Ihr Amt als Stadtrat niederzulegen?
WALTER SCHNECK: "Ein Hauptgrund war, dass die besprochenen Punkte bei der Übergabe des Stadtratressorts weder umgesetzt noch entsprechend weiterbehandelt wurden. Auch die Kommunikation mit dem Bürgermeister war nicht so wie ich es mir vorgestellt habe."
Woran ist es bei der Kommunikation gescheitert?
"Bei dringenden Anfragen oder wichtigen Angelegenheiten, die meine Ressorts betroffen haben, bei denen eine Abstimmung oder Abklärung der Vorgangsweise in der Gemeinde stattfinden hätte sollen, habe ich keinen Termin bekommen. Klare Antworten auf Anfragen per E-Mail, nachdem mir kein Gesprächstermin gewährt wurde, kamen auch nicht zustande."
War das nur bei Ihnen so?
"Es wurde auch mit Anfragen oder Vorschlägen aus der Bevölkerung oder des Ausschusses eher fahrlässig umgegangen. Teilweise fielen Bemerkungen die respektlos, herablassend und abfällig waren."
Das Projekt "Stadt Melk hat Zukunft" war ihre Herzensangelegenheit. Was ist hier schief gelaufen?
"Dieses Projekt ist für die Gestaltung der Zukunft der Stadt von großer Bedeutung. Dementsprechend wurden im Vorfeld ganz klare Spielregeln erarbeitet, damit es ein gemeinsamer Weg wird. Für diesen Weg wurde ein ganz wesentliches Element vereinbart: Einstimmigkeit. Das funktionierte ganz gut bis zu den Punkten, bei denen es gravierende Auffassungsunterschiede gab. Dort zeigte der Bürgermeister sehr deutlich: Wenn wir keine Einigung finden, suchen wir nicht nach gemeinsamen Wegen, sondern dann gibt es eben einen Alleingang des Bürgermeisters, den er sich durch die Mehrheit absegnen lässt."
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