Geheimnis nicht ins Grab mitnehmen
Berührende Geschichte aus Staatz: Handgranate nach 60 Jahren entschärft
STAATZ. Ein Herr aus Staatz war in den 50er-Jahren bei Waldarbeiten mit seinem Vater auf eine russische Handgranate F1 gestoßen, die unmittelbar an einem befahrbaren Forstweg offen herumlag. Sein mittlerweile verstorbener Vater erkannte die Gefahr und führte den Sohn aus den Gefahrenbereich. Danach ging er zurück und verdeckte die Handgranate mit Laub. Es vergingen fast 60 Jahre und nun ist der Sohn auch schon in die Jahre gekommen, als ihm plötzlich beim Vorbeigehen an dieser Stelle genau diese Situation wieder vor Augen war. Da er das Waldstück schon seinen Kindern übergeben möchte, wurde ihm bewusst, dass die Handgranate geborgen werden muss.
Dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen wollte er auf keinen Fall, denn der Baum, wo sie lag, musste ja früher oder später von seinen Kindern umgeschnitten werden und das hätte tödlich enden können. Das Problem war nur, dass der Wald sich stark verändert hatte und auch die Erinnerung war nicht mehr so frisch, also wandte sich der Staatzer an die EOR-Ortungstechnik aus Matzen. Er schilderte den Experten die Situation und die Firma machte gleich am Tage darauf eine Vorortbesichtigung. Es dauerte keine fünf Minuten und die Sonde wurde fündig. Da lag sie – ca. 20 cm unter dem Erdreich mit Wurzeln umwachsen und noch genau so gefährlich wie vor 60 Jahren. Nachdem man sie vorsichtig freigelegt hatte, verständigte man den Entminungsdienst, der die Handgranate dann kontrolliert sprengte. Der Herr aus Staatz kann jetzt wieder ruhig schlafen.
"Wir wissen aus Erfahrung, dass es noch Hunderte Zeitzeugen gibt, die ganz genau wissen wo Kriegsmunition vergraben oder versteckt ist, aber aus Unsicherheit und Angst schweigen. Vielleicht bewegt diese Geschichte doch ein bisschen was und wir machen Österreich wieder ein klein wenig sicherer", so Andreas Herrmann von EOR-Ortungstechnik Matzen.
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