Bezirk Mistelbach: Unterkunft für 631 Flüchtlinge
Im Bezirk Mistelbach leben aktuell 631 Asylwerber in Hallen, bei Familien und in Containern.
BEZIRK (mk). Die Stimmung im Weinviertel zur Flüchtlingskrise ist angespannt. Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Aconsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: 71% der Weinviertler sind etwa für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, 78% fordern die strikte Einhaltung der Obergrenze, 66% glauben, dass die Weinviertler Gemeinden bei der Unterbringung an ihrer Belastungsgrenze angelangt sind. Die fremde Kultur der Zuwanderer beunruhigt 61% der Weinviertler, nur 36% sehen keine Probleme und sagen: Wir schaffen das! (Siehe Grafik.) Die Bezirksblätter haben nun recherchiert wie die Lage im Bezirk Mistelbach aussieht. Wie viele leben in welcher Gemeinde, wie sind sie untergebracht und wer sind die Flüchtlinge?
Private Unterkunft
Eine Familie aus Lanzendorf hat einen 29-jährigen Syrer in ihrem Haus aufgenommen. „Wir hatten ein Zimmer mit Dusche und WC frei, da mein Sohn bis Ende Juni einen Auslandszivildienst absolviert“, erzählt die Mutter von fünf Kindern im Alter von 15 bis 23 Jahren. Ein befreundeter Priester aus Wien hat vermittelt. Vater und Bruder des Syrers, der am 4. Dezember in Lanzendorf eingezogen ist, sind tot, seine Mutter und der zweite Bruder sind noch in Syrien. Er fährt täglich nach Wien, wo er schon Freunde hat und auch einen Deutschkurs besucht. Die Familie zahlte im die Monatskarte. „Er isst mit uns, aber er kocht auch sehr gerne und sehr gut. Er ist Christ und spricht mit uns das Tischgebet. Wenn wir Besuch haben, ist er dabei und trinkt ein Glas Wein mit uns“, berichtet die Lanzendorferin. Er ist sehr sauber und ordentlich, putzt die Brotmaschine, legt auch Wert auf sein Äußeres und möchte gerne in Österreich bleiben. Weil die Familie auf Schiurlaub ist, hütet der freundliche Asylwerber das Haus. Er versteht nicht, dass nicht mehr Privatpersonen Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen.
Wohnen im Container
In Mistelbach wurden am Schloßberg zwei Container aufgestellt. Dort sind aktuell 24 unbegleitete, minderjährige Jugendliche im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren untergebracht. "Die Bewohner müssen sich selbst versorgen, dennoch gibt es eine 24-Stunden-Betreuung, die die Tagesstruktur vorgibt und gemeinsam mit den Flüchtlingen kocht", so Michael Berger, Caritas-Regionalleiter für das östliche Weinviertel.
58 auf einem Fleck
58 Asylwerber aus sieben Ländern wohnen im Korneuburger Asylheim Liese-Prokop-Straße. Bald werden es 59 sein, ein Baby wird erwartet. Betreut werden sie von der Firma SLC. Die Familien leben in Containern, zudem steht ihnen ein Gemeinschaftsraum samt Küche und Waschmaschinen sowie Sanitäreinrichtungen zur Verfügung. 5,50 Euro gibt es pro Tag und Kopf, so sieht es die Grundversorgung vor, damit werden Lebensmittel gekauft, denn im "Containerdorf" ist Selbstversorgung angesagt.
Zur Sache:
Anzahl der Flüchtlinge:
Wolkersdorf:
Mistelbach:
Poysdorf:
Drasenhofen:
Laa an der Thaya:
Wilfersdorf:
Ulrichskirchen-Schleinbach:
Gerasdorf:
Kreuttal:
Großharras:
Gaweinstal:
Wildendürnbach:
Gaubitsch:
Staatz:
Kreuzstetten:
Bockfließ:
Ladendorf:
Großkrut:
Unterstinkenbrunn:
Hausbrunn:
Neudorf:
Altlichtenwarth, Asparn, Bernhardsthal, Falkenstein, Fallbach, Gnadendorf, Großebersdorf, Großengersdorf, Herrnbaumgarten, Hochleithen, Niederleis, Ottenthal, Pillichsdorf, Rabensburg, Schrattenberg, Stronsdorf:
Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.
Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse. Wählen Sie im Drop-Down-Feld Ihre Region aus.
Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016
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