Bergsteigerurgestein Walter Mair im Interview - mit Gewinnspiel

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Wenn es um Freizeitgestaltung geht, liegt in Osttirol ein Thema besonders nahe: Das Wandern und Bergsteigen. In Osttirol gibt es 890 Gipfel, die Bergsportbegeisterte rufen. 254 davon ragen über 3000 Meter hinauf - und ein Mann kennt sie alle. Walter Mair ist wohl einer, der am meisten "bewanderten" Menschen im Bezirk. Kein Gipfel, den er nicht kennt, kaum ein Weg, den er noch nicht gegangen ist. Zahlreiche Publikationen zeugen von seinem Fachwissen.

Herr Mair, wie kam es zu ihrer Affinität zu den Osttiroler Bergen?
Das kam durch den Alpenverein. 1955 trat ich mit 15 Jahren in die Alpenvereinsjugend ein und die Berge ließen mich nicht mehr los. Es waren aber auch die Kameradschaft und der Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe, die mir so gefallen haben. Die Entscheidung zum Berg habe ich auch 60 Jahre später nie bereut.

Vom begeisterten Bergsteiger zum Buchautor. Wie kam es dazu?
Ich habe immer schon gerne geschrieben. Immer wieder ganz kleine Artikel für Zeitungen beispielsweise. Im Alpenvereinsjahrbuch durfte ich auch einen Bericht über die Schobergruppe schreiben. Durch diese bescheidene Schreiberei ist dann der Bergverlag Rother auf mich aufmerksam geworden und fragte mich, ob ich einen Führer über die Schobergruppe machen möchte. Dieses Projekt begleitete mich fünf Jahre und bildete sozusagen den Anfang.


Der Anfang einer Karriere als Buchautor

Naja, Karriere. Aber ja, es gab schon einige Veröffentlichungen. Größere und kleinere. Manche aufwändiger und manche weniger. Neben den Büchern waren und sind aber die Vorträge, die ich gebe, ein wichtiger Punkt. Dadurch habe ich Land, Leute und viele Gäste kennengelernt.

Gibt es für jemanden, der schon alles kennt, noch reizvolle Bergziele?
Ich war auf fast allen Bergen in Osttirol oben, auf manchen mehrmals. Bei den Dreitausendern fehlt mir noch ein Zapfen hinter dem Großen Geiger. Obwohl, ich weiß gar nicht warum, da müsste ich einfach nur hingehen. Aber ich war auch in den Westalpen, Mont Blanc zum Beispiel, und in anderen Gebieten wie dem Kaukasus. Aber ich bin kein Himalaya-Typ. Das Extreme reizt mich nicht. Am besten gefällt es mir hier. Wenn an der Bezirksgrenze entlang ein Zaun wäre - ich würde gar nicht drübersteigen.


Was macht für Sie den besonderen Reiz unserer Bergwelt aus?

Osttirol ist schon deshalb etwas Besonderes und Unwiederbringliches, weil nirgends, und das haben auch Geologen bestätigt, auf so engem Raum elf unterschiedliche Berggruppen vorhanden sind. Wir haben wirklich alles. Im Süden Kalkgebirge und Dolomit mit dem Karnischen Kamm und den Lienzer Dolomiten. Dann die Hohen Tauern mit dem Glockner, der aus Serpentinit und deshalb so hoch, so steil und so unverwüstlich ist. Im mittleren Bereich von Osttirol, mit Gneis, Glimmerschiefer und Urgestein setzt sich die Verwitterung eben mehr durch. Man kann zum Fels in einer halben Stunde, und nicht viel länger braucht man, wenn man zu Eis und Schnee will. Und überall trifft man dann die unterschiedlichsten Leute. Es gibt in Osttirol so eine großartige Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit, die doch wieder harmonisch in sich vereint ist.

Diese Vielfältigkeit spiegelt sich auch in ihrem neuen Wanderbuch wider
Ich habe versucht, möglichst viel unterzubringen. Am Ende ist es immer ein Kompromiss. Der in diesem Fall aber gelungen scheint. 64 Wanderungen und Touren, aufgeteilt und angepasst an die vier Jahreszeiten, sind es letztendlich geworden.

Garniert mit Wissen und Geschichte
Ich bin sehr glücklich, dass ich vom Verlag die Gelegenheit erhalten habe, nicht nur den Jahreszeiten angepasste Touren zu präsentieren, sondern an jede auch eine kleine Geschichte angefügt werden konnte. Entweder etwas Historisches, wie die längst vergessene Skisprungschanze am Rauchkofel, auf der 1956 die Österreichischen Meisterschaften ausgetragen wurden und die damals die größte ihrer Art in Mitteleuropa war, oder aber selbst erlebte Geschichten.

Können Sie einschätzen, wie viele Kilometer Sie auf Ihren Wanderungen schon zurückgelegt haben?
(lacht) Das ist eine schwierige Frage. Vom Gefühl her bin ich bestimmt einmal um die ganze Erde herummarschiert.
Welche Wanderung oder Bergtour sollte ein Osttiroler unbedingt machen?
Die eine beste und schönste Tour gibt es nicht. Viele werden natürlich den Glockner und den Venediger als Ziel haben. Lohnenswerte Bergtouren führen auch auf den Hochschober oder den Glödis. Für viele eine Wunschtour und durchaus etwas besonderes ist die Rötspitze im hinteren Umbaltal. Am Karnischen Kamm ist die Große Kinigat ein schönes Ziel.
Bei den Wanderungen gibt es schon eine, die heraussticht. Das ist der Gletscherweg Innergschlöss hinauf zum Schlatenkees. Diesen Weg kann man schon in die ganz vordere Reihe stellen. Diese von Gletscher geformte Landschaft mit ihren Seen ist wirklich unverwechselbar. Ganz so wie unser schönes Osttirol.

Gewinnspiel: Zeigen Sie uns Ihr schönstes Wanderbild aus den Osttiroler Bergen und gewinnen Sie einen von fünf Wanderführern "Das Osttiroler vier Jahreszeiten Wanderbuch" von Walter Mair.

Und so funktioniert´s:
Einfach anmelden und Ihren schönsten Bergmoment hier hochladen. Aus allen Einsendungen werden Anfang Juli fünf Gewinner gezogen.

Diese Aktion ist beendet.

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