Die Keltensiedlung am Stoanabichl
Gräberfunde, archäologische Ausgrabungen und Rekonstruierung eines Keltendorfes - so könnte man in 3 Schritten die Archäologie in der Gemeinde Uttendorf beschreiben.
UTTENDORF (vor). Es war mehr Zufall, als im Zuge der Neuverlegung der Ortswasserleitung von Uttendorf im April 1962 im Bereich Untersteinfeld ein großes archäologisches Gräberfeld aus der Hallstattzeit (750 - 600 v.Chr.) entdeckt wurde. Bald darauf gelang die Lokalisierung einer prähistorischen Siedlung am Stoanabichl, welche mit dem Gräberfeld durch einen Altweg verbunden ist. Die Funde der Ausgrabungen am Stoanabichl weisen auf eine sehr frühe Besiedelung hin (etwa um 1.800 v.Chr. bis zur Spätantike 4./5. Jh. n. Chr.). Uttendorf ist als archäologischer Fundpunkt von überregionaler Bedeutung mit weitreichenden Handelsbeziehungen. Nur hier sind an einer Stelle alle Bereiche vorgeschichtlicher Lebensweise erfasst: Siedlung, Gräberfeld, Bergbau und Handelswege.
Nachbau ab 2000
Im Jahr 2000 wurde mit dem Nachbau eines Keltendorfes begonnen. Die damaligen Bewohner lebten vom Kupferbergau (Viertalalm 1.600 m Seehöhe). Der Tauschhandel mit diesem begehrten Rohstoff führte, wie Funde zeigen, zu Kontakten mit weit entfernten Regionen, wie Oberitalien, Slowenien, nördliches Alpenvorland. Nach Fertigstellung des Dorfes soll die Anlage ein aktives Erlebnismuseum werden, in welchem neben interessanten Informationen auch die Selbstanfertigung einfachster Werkzeuge und Gegenstände möglich sein werden. Kurzum, wir versuchen , die Arbeits- und Lebensweise dieser Zeitepoche nachzuvollziehen und auf sehr anschauliche Weise zu demonstrieren, wie sich das Dorfleben bei den Kelten seinerzeit zugetragen haben könnte.
Viele Bräuche übernommen
"Heute steht am Stoanabichl ein kleines prähistorisches Dorf zum Bestaunen; liebevoll rekonstruiert unter dem Motto „Ein Stück Geschichte festhalten“. Führungen, diverse Feste und Veranstaltungen im Jahresablauf geben die Möglichkeit, eine Zeitreise in die Vergangenheit zu machen und dabei Wissenswertes über das Leben unserer Vorfahren zu erhalten", so Renate Ratzenböck. Vor allem fasziniert die Uttendorferin das Museumsdorf als Ort der Ruhe: "Auch wenn viele Leute da sind, hörst du kein Handyläuten oder einer hektisches Treiben". Die heutige Menschheit hat viele Bräuche, wie zum Beispiel den Maibaum oder die Flurumgänge übernommen. "Frohnleichnahm ist praktisch auch nichts anderes". Auch die Heil- und Gewürzkräuter werden jetzt wieder neu entdeckt. "Die Leute spricht auch immer mehr das regionale Bewusstsein wieder an. Neben dem Interesse der Geschichte spricht die Leute das regionale Bewusstsein immer mehr an. Die Kräuter und die Nahrungsmittel von unserer Region fasziniert die Besucher," so Ratzenböck.
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