Kinderschutzzentrum im Pinzgau ausgebaut
ZELL AM SEE. Die Außenstelle des Kinderschutzzentrums Salzburg in Zell am See-Schüttdorf (Brucker Bundesstraße 39) bietet mit einer Fläche von rund 70 Quadratmetern nun ideale Voraussetzungen für die Arbeit: sie ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto gut zu erreichen, ebenerdig gelegen und barrierefrei ausgestattet. Neben zwei Beratungsräumen gibt es auch einen eigenen Büroraum und einen Warteraum.
Wichtige Einrichtung
"Das Land Salzburg ist ein verlässlicher Partner für Einrichtungen wie das Kinderschutzzentrum. Seit 2011 und besonders seit meiner Ressortzuständigkeit sind die Förderungen des Landes deutlich angehoben worden: Von 118.000 Euro im Jahr 2011 und 146.000 Euro 2014 auf den jetzigen Förderbetrag von 220.000 Euro. Ich bin der Meinung, dass gerade bei dieser besonders vulnerablen Gruppe nicht gespart werden darf", so Sozialreferent Heinrich Schellhorn. "Es geht darum, Kindern und Jugendlichen einen stabilen Start ins Erwachsenenleben zu bieten. Die Außenstelle des Kinderschutzzentrums Innergebirg ist wichtig, um einen Ort zu haben, an dem Kinder und Jugendliche gehört und ernst genommen werden. Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Unsere Verantwortung ist es, ihnen ein geschütztes Aufwachsen zu ermöglichen."
Umfassender Umbau
Um die Außenstelle Zell am See barrierefrei zu machen, war ein Komplettumbau des Portals und der Sanitäranlagen nötig, der zur Hälfte über eine "Bausteinaktion" finanziert wurde. Außerdem hat das Kinderschutzzentrum für 2016 eine zusätzliche Landesförderung in Höhe von 34.500 Euro erhalten, die zur Gänze für die Pinzgauer Außenstellen verwendet wird. Zusammen mit der Förderung des Familienministeriums in Höhe von 24.000 Euro pro Jahr ist die Basisfinanzierung der Pinzgauer Außenstellen in Zell am See und Mittersill damit abgesichert. Das Jahresbudget der Außenstellen beträgt derzeit rund 68.000 Euro, wovon rund 85 Prozent vom Land und der Rest vom Bund sowie über lokale Spenden aufgebracht werden.
Regelmäßiger fachlicher Austausch
In den Pinzgauer Außenstellen werden pro Jahr etwa 100 Klientinnen und Klienten ambulant betreut, davon zirka 75 in Zell am See und etwa 25 in Mittersill. Etwa die Hälfte der betreuten Personen sind Kinder und Jugendliche, wobei die Altersgruppe von sieben bis 14 Jahren mit einem fast Zwei-Drittel-Anteil am stärksten vertreten ist. In den Pinzgauer Außenstellen sind derzeit zwei Psychologinnen bzw. Psychologen beschäftigt. Um die geltenden fachlichen Standards auch im Pinzgau umsetzen zu können, gibt es eine sehr starke Anbindung an die Zentrale in Salzburg und einen regelmäßigen fachlichen Austausch mit dem Salzburger Expertenteam.
30 Jahre Kinderschutzzentrum
Vor fast 30 Jahren hat das Kinderschutzzentrum Salzburg in der Stadt Salzburg eine Beratungs- und Therapiestelle für minderjährige Missbrauchs- und Gewaltopfer und deren Eltern und Bezugspersonen eröffnet. Im Pinzgau ist das Kinderschutzzentrum seit 14 Jahren vertreten, zuerst nur mit einem sehr geringen Beratungsangebot, seit 2012 mit einer eigenen, an drei Nachmittagen geöffneten Außenstelle in Zell am See. Diese wurde durch eine Spenden-Partnerschaft mit den vier Pinzgauer Lions Clubs Zell am See, Mittersill, Kaprun und Saalfelden verwirklicht. Zusätzlich wird seit 2012 in Mittersill Beratung und Therapie an einem Nachmittag pro Woche angeboten.
Schnelle, unbürokratische Hilfe
Das Kinderschutzzentrum Salzburg ist eine als gemeinnütziger und karitativer Verein geführte private Initiative und Einrichtung der freien Kinder- und Jugendhilfe. Übergeordnetes Ziel ist die Sicherung, Erhaltung oder Wiederherstellung des physischen, psychischen und sozialen Kindeswohls. Das Kinderschutzzentrum hilft schnell, unbürokratisch und auf Wunsch anonym. Die Dienstleistungen sind kostenlos, bei präventiven Maßnahmen, Schulungen oder Seminaren sind teilweise Kostenbeiträge vorgesehen.
Informationen zum Kinderschutzzentrum
Text: LMZ
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