Reparieren statt wegwerfen
Repair-Café und 3 D-Drucker gegen den Konsumzwang
SAALFELDEN. Beim ersten Repair-Café im Pinzgau halfen Menschen mit handwerklichem Geschick, Know-How und passendem Werkzeug beim Reparieren kaputter Sachen. Bei vielen kaputten Gegenständen kommt heute eine Reparatur teurer als eine Neuanschaffung. Bringt man nicht mehr funktionierende Geräte zurück ins Geschäft, heißt es meist, dass die Ersatzteile zu teuer seien und eine Reparatur sich nicht auszahlt. Beim Repair-Café wurde nicht nur kostenlos geholfen, die Organisatoren Oliver Coutinho und Henriette Kordasch wollten vor allem auch das Wissen zum selber Machen vermitteln.
Hilfe zur Selbsthilfe
Alfred Wieland vom Congress Saalfelden stellte unentgeltlich die Räumlichkeiten zur Verfügung. Dort trafen Menschen mit ihren kaputten Fahrrädern, Kleingeräten und auch Kleidungsstücken auf Handwerker, die ihnen kostenlos behilflich waren. "Wir haben sogar eine Lösung für eine Waschmaschine gefunden", berichtet Coutinho. Er arbeitet mit einem 3 D-Druck, wodurch er auch Sachen retten kann, für die es keine Ersatzteile mehr gibt. Bei der Waschmaschine ist das Pumpgehäuse kaputt, er versucht dafür ein passendes Teil zu drucken. Auch vielen Sodageräten hat er mit seinem Drucker schon neues Leben eingehaucht. "Die haben eine Plastiktaste, die leicht abbricht. Das Gerät kann so nicht mehr verwendet werden, einen Ersatzteil gibt es nicht, aber ich hab' eins entworfen, das ich ausdrucke", erklärt Coutinho.
Reparatur mit Drucker
Viele unbrauchbar gewordene Alltagsgegenstände können so weiter benutzt werden. Die Möglichkeiten seien praktisch unbegrenzt, versichert der Bastler. Scheren, deren Griff abgebrochen ist, kaputte Gehäuse von Handys, Lampen und -schirme etc., dem Drucker sind kaum Grenzen gesetzt. Aufgrund der positiven Reaktionen planen die Initiatoren eine Wiederholung der Aktion. Helfer mit handwerklichem Geschick sind herzlich eingeladen, ihre Kenntnisse zur Verfügung zu stellen.
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