Bezirk Ried: 480 Flüchtlinge in 20 Gemeinden
380 Flüchtlinge sind aktuell im Bezirk Ried untergebracht, bis Ende des Jahres sollen es 480 sein.
BEZIRK RIED (lenz). "Nach einer gewissen Anlaufphase läuft die Quartiersuche momentan nicht schlecht. Trotzdem brauchen wir jede Menge mehr Unterkünfte. Der Winter steht bevor und nicht jedes Angebot, das wir bekommen, passt auch", erklärt Heidemarie Schachinger von der Bezirkshauptmannschaft Ried, die in der Steuerungsgruppe aktiv und zuständig für die Quartiersuche ist. Rund 380 Asylwerber wohnen mit Anfang November im Bezirk Ried. In den nächsten acht Wochen werden weitere knapp 100 Plätze zur Verfügung gestellt. Zusätzlich sind rund 100 Plätze in Prüfung. Mittlerweile sind auch einige Flüchtlinge privat untergebracht – etwa in einer Wohnung, freien Zimmern am Bauernhof oder direkt im Wohnhaus. Zudem werden laufend Unterkünfte geschaffen.
Flüchtlinge in 20 Gemeinden
Bis Ende des Jahres sollen in 20 Gemeinden im Bezirk Flüchtlinge untergebracht sein. Ausgenommen das Übergangsquartier im Schloss Aurolzmünster, das nur bis Jahresende zur Verfügung steht, sind alle Unterkünfte Dauerquartiere. Die aktuell 48 Plätze im Schloss fallen mit 31. Dezember wieder weg. Im Mai wurde das historische Gebäude zu einer Asylwerber-unterkunft umfunktioniert. Der Betrieb hat sich mittlerweile gut eingespielt. Betreut werden die Asylwerber hier vom Roten Kreuz. Für Bezirksgeschäftsleiter Josef Frauscher ganz wesentlich: "Das sind keine Urlauber, sondern Betroffene. Viele haben Schlimmes erlebt und sind traumatisiert, sie brauchen eine gute Betreuung", ist er überzeugt. Bis auf ein Missverständnis mit gespendeten Fahrrädern gab es bisher keine Probleme. "Die Leute sind froh, in Sicherheit zu sein. Ihr Ziel ist ein positiver Asylbescheid – deshalb sind sie sehr kooperativ und wollen sich nichts zu Schulden lassen kommen", erklärt Frauscher. Erfreut zeigt er sich über die Welle der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. "Es ist eine Kultur des Helfens, die wir hier zu spüren bekommen. Die aktuelle Situation ist eine große Herausforderung für uns alle. Qualität und Miteinander sind gefragt – davon profitieren wir alle."
Notunterkunft geschlossen
Kein Notquartier gibt es mehr in der Stocksporthalle Mühlheim. Seit 13. September versorgte dort das Rote Kreuz gemeinsam mit Helfern rund 20.000 Flüchtlinge. Grund für die Schließung: Die Halle ist nicht beheizbar, ein Betrieb im Winter somit nicht möglich. Zudem wurde der Grenzübergang Frauenstein für Flüchtlinge geschlossen. Mehr dazu auf hier: Notquartier in Mühlheim geschlossen
ZUR SACHE
Wenn auch Sie helfen wollen, gibt es im Bezirk Ried eine Reihe von Möglichkeiten:
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